Was geschah auf den Aftershow-Partys von Rammstein-Sänger Till Lindemann? Diese Frage wurde hierzulande wochenlang rauf und runter gespielt. Angesichts der medialen Dominanz dieser Debatte vergessen viele: In anderen Ländern war das nur am Rande ein Thema, viele Menschen haben davon nichts mitbekommen.
So auch Sängerin Pink, die am Samstagabend im Rahmen ihrer "Summer Carnival"-Tour vor 42.000 Zuschauern im ausverkauften RheinEnergieStadion in Köln auftritt. Die Stimmung ist bestens, und für ihre Ansprachen zwischen den Songs erntet die 43-Jährige viel Applaus. Etwa als die US-Musikerin einen "Happy Pride" wünscht und die Regenbogenfahne schwenkt - an diesem Sonntag findet in der Domstadt die große Parade zum Christopher Street Day statt.
Pink wundert sich über Reaktion
Nur einmal fällt die Reaktion des Publikums zur Verwunderung von Pink kühl aus. Als die Sängerin erzählt, sie hoffe, dass ihre Kinder ihr irgendwann mal Rammstein-Tickets kaufen. "Wenn ihr noch nie auf einem Rammstein-Konzert wart, müsst ihr da mal hin!", sagt die Amerikanerin. "Die setzen auf der Bühne Menschen in Brand."
Phallus, Feuer und die ewige Lust an der Provokation: Das sind Rammstein

Über das Schweigen im Publikum habe sich Pink gewundert - so beschreibt es die Kritikerin der Kölner-Zeitung "Express" in ihrer Kritik. Und so berichten es auch Konzertbesucher auf Twitter. Die Sängerin habe darauf mit Fragen reagiert: "Nein? Ihr mögt Rammstein nicht? Wurden sie gecancelt? Warum? Haben die jemanden in Brand gesetzt und nicht gelöscht? Wir mögen die wirklich nicht? Okay, dann mögen wir sie zusammen nicht!"
Auf Twitter hat sich die Sängerin nach dem Auftritt zu der Szene geäußert: "Jemand hat es mir nach der Show erklärt", schrieb Pink und teilte den Tweet einer Konzertbesucherin, die einen Artikel der englischen Zeitung "Guardian" über die Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger geteilt hatte.
Pink bedankte sich artig - und wird vermutlich ihre Lehren draus ziehen: Am heutigen Sonntag tritt sie an gleicher Stelle noch einmal auf. Dann wird die Veranstaltung aller Wahrscheinlichkeit ohne Rammstein-Erwähnung ablaufen.
Quellen: "Express.de", Pink auf Twitter