Statt einem Hakenkreuz gab es diesmal ein Kompliment: US-Popstar Madonna hat bei einem Konzert in Paris im Streit mit der rechtsextremen Partei Front National (FN) mit einem Lob an das tolerante Frankreich gekontert. "Ich weiß, dass ich eine gewisse Marine Le Pen sehr verärgert habe und es ist nicht meine Absicht, mir Feinde zu machen", sagte die Popdiva kurz nach dem Beginn ihrer Show am Donnerstagabend. Zu Zeiten, da es schwarzen Künstlern in den USA verboten gewesen sei, aufzutreten, seien Größen wie Josephine Baker und Charlie Parker in Frankreich "mit offenen Armen" empfangen worden, sagte sie. Sie hätten sich in dem toleranten Land "willkommen" gefühlt.
Heute herrschten indes "furchterregende Zeiten", erklärte die Sängerin weiter. "Volkswirtschaften brechen zusammen, die Menschen in Griechenland haben nichts zu essen, überall gibt es Leid und die Menschen haben Angst" rief sie. "Und was passiert, wenn Menschen Angst haben? Sie werden intolerant", sagte Madonna in Anspielung auf die Thesen der rechtsextremen Partei. Zu dem Sonderkonzert in der Veranstaltungshalle Olympia waren rund 2700 Menschen gekommen, darunter auch der als James-Bond-Darsteller bekannt gewordene Pierce Brosnan.
Madonna droht eine Klage der Front National, nachdem sie bei einem Konzert in Paris am Nationalfeiertag, dem 14. Juli, ein Video gezeigt hatte, in dem FN-Chefin Marine Le Pen kurz mit einem Hakenkreuz auf der Stirn zu sehen war. Den Clip wiederholte Madonna am Donnerstagabend nicht.