Man könnte meinen, die Menschheit teile sich im Jahr 2023 in zwei Hälften: in Swifties und solche, die es noch werden. Die US-Sängerin Taylor Swift ist zu einem weltweiten Phänomen geworden. Wo immer die 33-Jährige aufschlägt, kommen Abertausende, um sie zu sehen. Fans nehmen teils lange Reisen in Kauf, um bei einem ihrer Konzerte dabei zu sein – und sei es auf dem Parkplatz vor der Arena. Ihre diesjährige "Eras Tour" startete bereits am 17. März in den USA und sorgt seit Monaten für ausverkaufte Stadien und Arenen.
Dabei entsteht allmählich der Eindruck: Wo Taylor Swift nicht performt, da ist auch nichts. Das sieht offenbar auch der ein oder andere Staatschef so.
Thailands politischer Hoffnungsträger outet sich als Swiftie
Da wäre zum Beispiel der thailändische Wahlsieger Pita Limjaroenrat. Der 42-jährige hatte im August mit seiner Oppositionspartei die Wahlen mit großem Abstand gewonnen.
Nun ist der allerdings nicht nur der demokratische Hoffnungsträger seines Landes, sondern auch bekennender Swiftie. Und als solcher weiß er natürlich genau, wo die Sängerin noch einen Zwischenstopp einlegen sollte:
"Hallo Taylor! Bin ein großer Fan von dir. Übrigens ist Thailand wieder auf dem besten Weg, vollständig demokratisch zu werden, nachdem du das letzte Mal wegen des Putsches absagen musstest. Das thailändische Volk hat sich durch die Wahlen geäußert, und wir alle freuen uns darauf, dich in unserem schönen Land begrüßen zu dürfen! Komm vorbei, und ich werde Lavender Haze mit Ihnen singen!", twitterte er diese Woche.
Ob sich Pita Hoffnungen machen kann, ist fraglich. Schließlich ist Swift bisher noch nie in Südostasien aufgetreten.
Premierminister Justin Trudeau lädt Taylor Swift persönlich nach Kanada ein
Obwohl die Sängerin ihre Heimat ausgiebig bespielte, hat Swift bisher noch kein Konzert für die Nachbarn im Norden angekündigt. Das ist auch Kanadas Premier Justin Trudeau nicht entgangen. Der hat die 33-Jährige kurzerhand via Twitter persönlich eingeladen: "Ich bin's, hi. Ich weiß, dass einige Orte in Kanada dich gerne begrüßen würden. Also, bescher uns keinen weiteren grausamen Sommer. Wir hoffen, dich bald zu sehen."
Trudeau ist offenbar nicht der einzige kanadische Politiker, der an akuten Swift-Mangel leidet. Vergangenen Monat legte der konservative Abgeordnete Matt Jeneroux laut der Tageszeitung "Toronto Star" "offizielle Beschwerde im Namen aller Swifties" beim Parlamentspräsidenten ein, weil die US-Amerikanerin Kanada auf ihrer Tournee bisher außen vor gelassen hat.
Australische Politiker flehen um Zusatzshows
Zufrieden könnte man sich dagegen in Down Under zeigen – sollte man meinen. Alledings kommt Swift im Februar 2024 nur nach Sydney und Melbourne. Der Rest des Kontinents gehrt jedoch leer aus.
Einige Politiker hofften offenbar, mit etwas Betteln noch einen Zusatztermin rausholen zu können.
"Ich bitte Sie, ich flehe Sie an, ich flehe Sie an, ich gehe auf die Knie, wenn es sein muss, bitte kommen Sie nach Queensland", sagte zum Beispiel der Parlamentsabgeordnete und ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses Andrew Wallace in einem Interview mit "ABC Australia".
Auch ein Kollege aus Perth hat demnach sicherheitshalber schon abgeklärt, ob das Stadion frei ist, wenn Swift in Australien weilt.
Der chilenische Präsident Gabriel Boric ist ebenfalls bekennender Fan, was er auf den sozialen Netzen immer wieder kundtat:
Als waschechter Swiftie soll er ihr Medienberichten zufolge im Juni geschrieben und sie um einen Halt in seiner Heimat geben haben.
Swift-Konzerte bringen Ländern ein Vermögen
All das Flehen ist wohl nicht ganz unernst gemeint – schließlich spült ein Swift-Konzert reichlich Geld in lokale Kassen, sei es für Hotels, Gastronomie oder Verkehrsbetriebe. Wie das US-Magazin "Semafor" unter Bezugnahme auf ein Marktforschungsunternehmen berichtet, sollen allein die US-Termine fünf Milliarden Dollar in die Staatskasse spülen.

Auch deutsche Fans warten sehnlichst auf sie – und könnten Grund zur Hoffnung haben: Neben den drei bereits geplanten Konzerten hat Swift weitere Shows in Deutschland angekündigt (Details und Infos zum Vorverkaufsstart lesen sie hier).
Weitere Quelle: "Semafor"