Der britische Popmusiker Robert Palmer (54) ist am Freitag in Paris an einem Herzinfakt gestorben. Dies teilte sein Manager Mick Cater in London mit. Palmer sei während eines zweitägigen Paris-Besuchs "in den frühen Morgenstunden" verschieden.
Der stets elegant gekleidete Palmer war einer der Superstars der 80er Jahre. Vom "Rolling Stone" wurde er zum best angezogenen männlichen Künstler gekürt. Bevor der am 19. Januar 1949 geborene Musiker als Solokünstler Erfolg hatte, spielte er in mehreren Bands. Gemeinsam mit John Taylor und Andy Taylor von der Gruppe Duran Duran gründete Palmer 1985 die Band Power Station.
Feministische Proteste gegen Musikvideo
Für seinen Hit "Addicted To Love" erhielt er 1987 den Grammy für beste männliche Gesangsleistung. Das dazugehörige Video stieg in die Hitliste der meistgezeigten Musikvideos des damals jungen Musiksenders MTV. Das Video löste einige feministische Proteste aus, weil sich Palmer darin mit zahlreichen Models in Miniröcken filmen ließ. Über seine Videos, die ihn immer umgeben von verführerischen Frauen zeigten, sagte er einmal: "Ich will dem keine unangemessene Aufmerksamkeit zukommen lassen, weil es damals einfach nichts bedeutete. Es wurde einfach so ein ikonischer Stil."
Weitere Erfolge waren 1990 seine Version des Bob-Dylan Songs "I’ll Be Your Baby Tonight" mit UB40, "Simply Irresistible" (1988), "I Didn’t Mean To Turn You On" (1986) und ein Medley mit den Marvin-Gaye-Klassikern "Mercy Mercy Me" und "I Want You" von 1991.
Die letzten 16 Jahre hatte Palmer in der Schweiz gelebt. An den Exzessen eines Lebens als Rock'n'Roll-Star habe er nie Interesse gehabt, sagte er einmal dem US-Musikmagazin "Rolling Stone". "Ich kann mir kein anderes Verhalten gegenüber dem Publikum vorstellen als ein hoffnungsvolles und positives. Und wenn das so altmodische Dinge wie Sentimentalität einschließt, nun, ich kann mir das erlauben."