Mystery-Serie Plagiatsvorwürfe gegen Netflix-Serie "1899": Das sagen die Macher zur Ähnlichkeit mit dem Comic "Black Silence"

  • von Gerrit-Freya Klebe
Bei der Premiere der Serie "1899"
Die Showrunner Jantje Friese und Baran bo Odar bei der Premiere von "1899" auf dem Toronto International Film Festival 2022.
© Leon Bennett/Getty Images/AFP / Getty Images
Die Serie "1899" ist aktuell ziemlich erfolgreich bei Netflix. Doch nun meldet sich eine brasilianische Autorin, die behauptet, die Serie wäre ein Plagiat ihres Comics. Die Vorwürfe erregen so viel Aufsehen, dass sich auch die beiden "1899"-Showrunner dazu äußern. 

"1899" ist die neue Serie der Macher von "Dark". Die beiden Showrunner Baran bo Odar und Jantje Friese wollen damit an den Erfolg ihres ersten Netflix-Hits anknüpfen. In "1899" geht es um eine Gruppe von europäischen Auswanderern, die mit dem Schiff "Kerberos" nach Amerika reisen. Dabei ist etwa ein Paar in den Flitterwochen, das sich eigentlich gar nicht mag, und zwei ungleiche Brüder. Doch unterwegs passieren auf einmal viele unerklärliche Dinge wie seltsame Wetterphänomene oder das Aufeinandertreffen mit dem Schiff "Prometheus", das eigentlich seit vier Monaten als verschollen galt. 

Nun erhebt eine brasilianische Autorin schwere Vorwürfe gegen Baran bo Odar und Jantje Friese: Mariana "Mary" Cagnin beschuldigt die beiden Showrunner, die Idee für "1899" aus ihrem Comic "Black Silence" geklaut zu haben, der bereits 2016 erschien. Sie schreibt: "Es ist alles da: Die schwarze Pyramide. Die Todesfälle im Inneren der Schiffe. Die multinationale Mannschaft. Die scheinbar seltsamen und unerklärlichen Dinge. Die Symbole in den Augen und wann sie erscheinen."

Mary Cagnin vermutet, dass alles mit der Göteborger Buchmesse im Jahr 2017 zusammenhängt: Sie schreibt: "Da wurde ich von der brasilianischen Botschaft eingeladen, an der Göteborger Buchmesse teilzunehmen. Ich habe an Panels teilgenommen und den Comic 'Black Silence' an zahlreiche Verlage und Leute aus der Branche verteilt."

Doch diese Vorwürfe wollten Baran bo Odar und Jantje Friese nicht auf sich sitzen lassen. Friese äußerte sich ausführlich auf ihrem (inzwischen deaktivierten) Instagram-Profil zu den Vorwürfen, wie verschiedene Medien berichten, unter anderem auch die "Berliner Zeitung": "Eine brasilianische Künstlerin hat behauptet, dass wir ihre Graphic Novel gestohlen haben. Um eines klarzustellen: Das haben wir nicht. Bis gestern wussten wir nicht einmal von der Existenz der Graphic Novel." Über zwei Jahre lang hätten sie Blut, Schweiß und Tränen in die Schöpfung von 1899 gesteckt. Es sei eine "originäre Idee" und sie basiere nicht auf "irgendeinem Quellenmaterial".

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Friese spricht aber auch den Grund an, aus dem sie vermutlichen ihren Account wenige Zeit später deaktivierte: "Trotzdem wurden wir mit Nachrichten bombardiert – einige davon hässlich und verletzend. Jemand malt den Teufel an die Wand und alle machen mit und prüfen nicht einmal, ob die Vorwürfe stichhaltig sind. Natürlich, falls das eine Strategie ist, um mehr Graphic Novels zu verkaufen, dann: Gratulation."

Auch bo Odar äußerte sich und schrieb, er wolle Kontakt zu Mary Cagnin aufnehmen und die Vorwürfe klären. Die gab sich auf ihrem Twitter-Profil jedoch kämpferisch und postete: "Der ganze Fall wird bereits rechtlich behandelt."

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