"Ich glaube, das Bild gibt es nur einmal. Und ich glaube, dass es im Grunde Museumsqualität hat. Wegen der Größe", erklärt Friedrich Vincenz aus Erfstadt. Zu "Bares für Rares" mitgebracht hat der Diplom-Ingenieur ein Ölgemälde von Felix Borchardt, das der Vater seiner Schwiegermutter gekauft hatte. 30 Jahre lang stand es bei ihm im Keller.
"Bares für Rares": Felix-Borchardt-Gemälde eine Rarität
Horst Lichter ist begeistert. "Ein beeindruckendes Gemälde", stellt der Moderator fest und sagt, es solle in einem großen Gebäude Platz finden. Experte Colmar Schulte-Goltz zeigt sich ebenfalls angetan. "Wir sehen zwei Hauptfiguren, die eigentlich so miteinander agieren, dass das fast beiläufig wirkt", erklärt er das Bild, das ein Paar am Tegernsee zeigt.
"Dieses Paar, das wir hier haben, wird mit dem Gemälde in Verbindung gebracht als 'Die Begegnung'. Und das Gemälde 'Die Begegnung' ist gar kein unbekanntes Gemälde. Denn das Bild wurde vielfach ausgestellt und immer wieder gezeigt", erläutert der Experte. "Und dann ist es verloren gegangen. (...) Niemand wusste außer Ihnen wo dieses Bild ist", sagt er zu Verkäufer Vincenz.
Das sind die Händler bei "Bares für Rares" – Wetten, dass Sie nicht alle kennen?

Der gebürtige Österreicher ist seit der ersten Folge bei "Bares für Rares" dabei und sitzt immer in der Mitte. "Ich bin der Ruhigste. So kam ich in die Mitte", begründete er seinen Stammplatz im Interview mit dem stern. Zu Kunst und Antiquitäten kam Pauritsch, der zuvor als Chauffeur, Schlosser, Installateur, Nachtwächter, Hundeführer, Detektiv und Wachmann tätig war, durch Zufall. Auf einer Versteigerung fiel der Auktionator aus, er sprang ein und machte seine Sache so gut, dass er engagiert wurde. Pauritsch holte ein Fernstudium der Kunstgeschichte nach und hat heute seinen eigenen Laden in Oberstaufen im Allgäu. Wenn er nicht bei "Bares für Rares" sitzt, ist er in ganz Deutschland als Auktionator unterwegs.
Bietergefecht zwischen den Händlern
"Das hier ist die Wiederentdeckung eines Hauptwerkes von diesem Maler", resümiert der Kunsthistoriker und erklärt, dass es sich bei dem Künstler um Felix Borchardt handelt. "Da bin ich aber auch platt. Und sowas lass ich 30 Jahre im Keller stehen", sagt Vincenz belustigt.
Ein Problem: Das Bild müsste restauriert werden. Doch Schulte-Goltz ist sich sicher, dass trotzdem ein Markt besteht. Friedrich Vincenz erklärt, er hätte gerne 500 Euro für das Ölgemälde. Das kann Schulte-Goltz toppen und schätzt den Preis für das Bild auf sagenhafte 4000 bis 6000 Euro. "Das ist ja wirklich gewaltig", sagt der 83-jährige Verkäufer.
Im Händler-Raum ist gleich Interesse da für das Ölgemälde. Julian Schmitz-Avila, Fabian Kahl, Walter "Waldi" Lehnertz und Wolfgang Pauritsch zeigen das größte Interesse. Schmitz-Avila startet mit 300 Euro, innerhalb kürzester Zeit sind die Händler in den 1000ern und liefern sich ein leidenschaftliches Bietergefecht. Doch dann steht auf einmal Horst Lichter im Raum, um das Ölgemälde selbst nochmal anzupreisen. "Es ist ein Meisterwerk, welches als verschollen galt", erklärt er und erzählt, dass Borchardt aus einer reichen Familie stammte, sodass er nicht gezwungen war, seine Werke zu verkaufen.

Die Händler sind mittlerweile im 3000er-Bereich, als Schmitz-Avila "5000" in den Raum ruft. "Hast du jetzt 5000 gesagt", fragt Pauritsch, erhöht selber auf 5100 und bekommt am Ende den Zuschlag. Nachdem Verkäufer Vincenz 500 Euro haben wollte, verlässt er den Händlerraum mit 5100 Euro – und der Keller ist auch ein Stückchen freier.
Quelle: ZDF "Bares für Rares"