"Rosannas Tochter" Mein Mann, die Tochter seiner verstorbenen Ex und ich

Ein Buch wird zum Film. Mit "Rosannas Tochter" bringt die ARD den gleichnamigen Bestseller von Amelie Fried ins Fernsehen. Veronica Ferres und Fritz Karl werden darin von einem 14-jährigen Mädchen auf eine harte Probe gestellt.

Veronica Ferres wird Mutter wider Willen: Im Psychodrama "Rosannas Tochter" spielt die 45-Jährige die Primatenforscherin Nela. Die Wissenschaftlerin hat sich bewusst gegen Kinder entschieden und lebt glücklich mit ihrem Mann Josch (Fritz Karl) zusammen. Doch die Beziehung der beiden wird auf eine harte Probe gestellt, als Joschs Ex-Freundin Rosanna bei einem Autounfall stirbt. Denn ihre 14-jährige Tochter Aimée (Mathilde Bundschuh) überlebt und Josch holt die traumatisierte Jugendliche zu sich - ohne Nela vorher zu fragen. Die ARD zeigt den Film nach der Romanvorlage von Amelie Fried an diesem Mittwoch (10. November) um 20.15 Uhr.

"Besonders reizvoll war für mich, dass ich eine Rolle wie die der Nela noch nie gespielt habe", sagt Ferres. "Nela möchte keine eigenen Kinder und wehrt sich gegen ihren Mann, der möchte, dass sie sich um das Kind kümmert." Die engagierte Frau weiß nicht, wie sie mit der 14-jährigen Aimée umgehen soll, die einerseits Hilfe zu brauchen scheint, andererseits aber jeden Annäherungsversuch abblockt. Die schwierige Situation bringt das Paar an seine Grenzen.

Denn das Mädchen will ihren Ziehvater für sich alleine haben. "Es geht auch um Konkurrenz, da Aimée versucht, sich zwischen Nela und Josch zu drängen", betont Ferres. Und auch der Lolita-Faktor spielt ihrer Ansicht nach eine große Rolle - schließlich sucht die 14-Jährige auch körperliche Nähe zu ihrem Ziehvater. Der gutgläubige Josch durchschaut das Mädchen jedoch und wehrt sich gegen ihren Versuch, einen Keil zwischen ihn und seine Frau zu treiben. Es kommt zum Eklat.

"Aimée hat durch den Verlust der Mutter ein schweres Trauma erlebt", sagt Ferres. Schließlich sei die Mutter-Tochter-Beziehung essenziell: "Wenn ich daran denke, wie eng meine Beziehung zu meiner Mutter war. Sie hat mich neun Monate lang unter ihrem Herzen getragen und mich groß gezogen. Das Gleiche gilt auch für meine eigene Tochter."

Die neunjährige Lilly stammt aus der Beziehung der Schauspielerin mit dem Medienmanager Martin Krug. Die Ehe der beiden wurde im Juni nach sieben Jahren geschieden, Ferres ist mittlerweile mit dem Geschäftsmann Carsten Maschmeyer liiert. "Rosannas Tochter" ist die letzte gemeinsame Produktion von Krug und Ferres, die zusammen die Firma Bella Vita Film betrieben.

Krug war es auch, der den Roman "Rosannas Tochter" auswählte. "Über eine Buchkritik aus einer Tageszeitung aufmerksam geworden, hat mich dieser Stoff von Amelie Fried begeistert", erzählt der Medienmanager. Anschließend habe Bella Vita Film sich die Buchrechte gesichert und den Film zusammen mit der Firma Teamworx für die ARD produziert.

Amelie Fried begleitete die Umsetzung beim Schreiben des Drehbuchs, aber auch am Set. "Letztlich geht es darum, ob der Geist der Geschichte erfasst ist. Also ob das, was mir als Autorin an meiner Geschichte wichtig ist, gut transportiert ist", sagt Fried. Das sei in dem Film mit dem Drehbuch von Christian Jeltsch und unter der Regie von Franziska Buch sehr gut gelungen.

"Ich hatte bei jedem Schritt das Gefühl, das ist eine Richtung, mit der kann ich leben, das ist in Ordnung", sagt sie. Und das, obwohl es das erste Mal war, dass nicht ihr Mann Peter Probst das Drehbuch zu einem ihrer Romane schrieb. In der filmischen Umsetzung habe ihr besonders die Jungschauspielerin Mathilde Bundschuh imponiert. "Das ist sensationell, was sie da abliefert. Mich hat sie an die junge Christina Ricci erinnert."

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Katia Rathsfeld, DPA

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