Es wurde nochmal richtig rührselig. Es wurde gedankt, gejubelt, gelobt und geherzt. Das Finale von "The Voice of Germany" zog sich über drei Stunden. Und anschließend stand fest: Ivy Quainoo ist die Stimme Deutschlands. Mit 33,66 Prozent der Stimmen von Zuschauern und der Downloadzahlen der Singles war das Ergebnis eindeutig. Die 19-Jährige Berlinerin wurde von den beiden Berliner Alec und Sascha von der Band The BossHoss gecoacht.
Kim Sanders (24,58 Prozent), gecoacht von Nena, wurde zweite. Dritter wurde Michael Schulte, Schützling von Rea Garvey (23,78 Prozent). Max Giesinger, gecoacht von Xavier Naidoo, wurde vierter (17,99 Prozent).
Die vier letzten "Talente" mussten jeweils drei Mal auf die Bühne. Allein, mit seinem Coach und im Duett mit einem Star. Max Giesinger sang mit Katie Melua, in die er sich schon "als kleiner Junge ein bisschen verguckt" hatte und Kim Sanders mit Chartstürmer Marlon Roudette. Ivy Quainoo sang mit Florence Welch (Florence and the Machine), Michael Schulte mit Ed Sheeran.
Alle vier konnten mit ihren Songs bei Liveshow voll überzeugen. Doch die Deusch-Ghanaerin überzeugte anscheinend ein wenig mehr. Sie sang im Duett mit BossHoss den Song "I Say A Little Prayer", präsentierte ihr Finallied "Do You Like What You See" und trat mit Florence and the Machine und deren Song "Shake It Out" auf - besonders dieser Auftritt wurde von den Fans im Internet als "bombastisch" und im Rea-Garvey-Slang als "un-fucking-fassbar" bejubelt.
Zu Beginn der Finalshow hatte noch Michael Schulte vor Ivy Quainoo gelegen, entscheidend waren dafür die Downloadzahlen des jeweiligen Finalsongs. Am Ende wurden diese Downloadzahlen mal zwei genommen und mit den Telefonanrufen und SMS der "Voice"-Fans zusammengezählt.
Funkstille für die Coaches
Die Coaches hatten im Finale nichts mehr zu sagen. Nur die Anrufe des Publikums und - ganz im Sinne der Musikbranche - die Downloadzahlen der Singles zählten. "The Voice of Germany" war mit einem großen Versprechen angetreten: Die ganz andere Casting-Show, bei der nur die Stimme zählt, die Teilnehmer mit Respekt behandelt werden und die Chance bekommen, von einem erfahrenen "Coach" zu lernen.
Für Ivy Quainoo fängt der richtige Kampf jetzt erst an. Denn die bisherigen Casting-Champions sind in Deutschland schnell aus den Charts verschwunden, mit Ausnahme der No Angels vor mehr als zehn Jahren. ProSiebenSat.1 lockte mit "The Voice" immer wieder vier bis fünf Millionen vor allem junge Zuschauer vor die Fernseher. Das Format war so erfolgreich, dass bereits die Kandidaten-Suche für die zweite Auflage läuft.