Am Anfang hatte er überhaupt keine Lust. "Ich war wenig begeistert, dass ich eine Quizsendung moderieren sollte. Man sagte mir, das sei ein neues Format aus England und ich bekam vier Videokassetten, die ich mir zu Hause anschauen sollte – komplett auf Englisch. Ich verstand kaum ein Wort, weil der Moderator zwischen null und 500 Pfund walisische Sprichwörter abfragte", erzählte Günther Jauch 2019 in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung. Anlass war damals das 20-jährige Jubiläum von "Wer wird Millionär?". Doch entgegen seiner Erwartungen packte ihn das Quizfieber – und es hält bis heute an.
Seit fast 25 Jahren führt er als Moderator durch die Sendung. "Wer wird Millionär?" ohne Günther Jauch – für viele kaum vorstellbar. Immer wieder höre er die Frage, wie lange er das Format noch machen wolle, sagte Jauch jetzt im Podcast "Baywatch Berlin" von Klaas Heufer-Umlauf. "Als wenn einem körperlich die Hinfälligkeit ins Gesicht geschrieben ist." Es gebe vier Faktoren, die darüber entscheiden, wann er er den Quizstuhl räumt.
"Erstens, ob das Publikum das noch möchte. Deshalb interessieren mich auch die Quoten. Wenn ich merke, es will keiner mehr sehen, sehe ich nicht mehr die Berechtigung, dass man das macht. Zweitens, die sogenannte werbetreibende Industrie muss noch ein Interesse an der Sendung haben." Das heißt, ohne Werbespots gibt es auch kein "Wer wird Millionär?". Der dritte Faktor sei für Jauch das sogenannte "Wegloben", sprich RTL würde ihn nicht mehr als Quizmaster sehen, sondern ihm andere Projekte anbieten. "Zum Beispiel einen Podcast", scherzte Jauch. An vierter Stelle stehe schließlich er selbst: "Wenn ich sage, ich bringe alle Fragen durcheinander oder vielleicht auch irgendwann müde werde, dann hat es sich auch erledigt."
Das liebt Günther Jauch an "Wer wird Millionär?"
Die Annahme, im Laufe der Jahrzehnte würde sich die Fragen wiederholen und es könnte so eine gewissen Langeweile auftreten, dementierte Jauch. "Es müssen immer neue Fragen gestellt werden. Schlimmer noch, es muss die ganze Zeit beobachtet werden, sowohl rückwirkend als auch gegenwärtig, welche Fragen irgendwo anders gestellt werden", erzählte er. Der größte "Killer" sei, wenn eine Frage vorkomme, die bereits in einer anderen Quizshow gestellt wurde und der Kandidat oder die Kandidatin sie somit ganz leicht beantworten kann.
"Wer wird Millionär?": Prominente Gäste, glückliche Millionäre und große Pechvögel

Die Motivation, auch nach fast 25 Jahren "Wer wird Millionär?" zu moderieren, ziehe er vor allem aus den Kandidatinnen und Kandidaten. "Meine Schwiegermutter hat mal gesagt: 'Bei dir läuft Gottes großer Zoo auf'. Ich finde es interessant, was da an Leuten kommt. Natürlich ist nicht jede Frage gleich interessant. Aber wie die dann reagieren, in welche Sackgasse die laufen, welche Bretter die vorm Kopf haben – speziell die ersten fünf Fragen sind lustig. Deswegen macht mir die Sendung immer noch Spaß", erklärte Jauch.
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Quelle: "Baywatch Berlin"
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