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Unbeeinflusst von aktueller Debatte Die ARD strahlt keine "Winnetou"-Filme aus – verzichten muss aber niemand

Winnetou
Pierre Brice als Winnetou in "Der Schatz im Silbersee"
© DPA
Seit einigen Tagen tobt die Debatte um die "Winnetou"-Geschichten. Die darin enthaltene Sprache sei rassistisch, beklagen Kritiker. Andere meinen, "Winnetou" gehöre zum Kulturgut. Wer die Filme gucken möchte, wird nicht bei der ARD fündig. Mit der aktuellen Debatte hat das aber nichts zu tun.

Die Geschichte von Winnetou und Old Shatterhand sorgt seit einiger Zeit schon für eine Debatte, in den vergangenen Tagen entbrannte sie erneut, nachdem der Ravensburger Verlag ein Kinderbuch aus dem Sortiment nahm. "Wir haben die vielen negativen Rückmeldungen zu unserem Buch 'Der junge Häuptling Winnetou' verfolgt und wir haben heute entschieden, die Auslieferung der Titel zu stoppen", hieß es in einer bei Instagram veröffentlichten Mitteilung. 

"Winnetou" nicht mehr in der ARD

Auch die ARD zeigt die Film-Klassiker nicht mehr, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Eine Antwort auf die anhaltende Diskussion um die Thematik ist das allerdings nicht. Denn die Rundfunkanstalten ließen die Lizenzen bereits 2020 auslaufen, ein Kauf sei in der Zukunft nicht geplant.

Der Bayerische Rundfunk erklärte der Zeitung, er würde Filmklassiker weiterhin ausstrahlen. "Im Einzelfall wird bei allen Filmen stets geprüft, ob der jeweilige Film in unser Programm passt", sagte eine Sprecherin der "Bild". Das ZDF wiederum plane, die "Winnetou"-Filme in den kommenden Jahren weiterhin im Programm zu haben. Nicht alle öffentlich-rechtlichen Sender verzichten also auf die Ausstrahlung. 

Kritik an Kinderbüchern

Die vom Ravensburger Verlag aus dem Verkehr gezogenen Büchern waren nicht die Klassiker von Karl May. Sondern beide Titel waren als Begleitung zum am 11. August gestarteten Kinofilm "Der junge Häuptling Winnetou" aufgelegt worden. Außerdem waren von der Maßnahme noch ein Puzzle und ein Stickerbuch betroffen. 

Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) machte deutlich, dass sie bei der Bewertung des Filmes durchaus unterschiedlicher Meinung war. "Karl Mays literarische Idylle im Herkunftsland der indigenen Völker Nordamerikas sei, so die Aussage der Jury-Mitglieder, eine Lüge, welche den Genozid an den Ureinwohnern Amerikas und das ihnen zugefügte Unrecht der Landnahme der weißen Siedler und der Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes vollkommen ausblenden würde", hieß es in einer Erklärung. 

Quellen: "Bild"-Zeitung / FBW

ls

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