Seit Tagen wird eine leidenschaftliche Debatte um die "Winnetou"-Geschichten geführt. Dabei kritisiert die eine Seite, die Bücher von Karl May und darauf basierende Filme reproduzierten Stereotypen und Rassismen. Andere wiederum monierten eine angebliche "Cancel Culture" und behaupteten, man wolle das Kulturgut "Winnetou" verbieten.
"Winnetou" im ZDF
Zuletzt ein Grund zur Aufregung für die zweite Gruppe: Die ARD zeigt die Film-Klassiker nicht mehr, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Eine Antwort auf die anhaltende Diskussion um die Thematik ist das allerdings nicht. Denn die Rundfunkanstalten ließen die Lizenzen bereits 2020 auslaufen, ein Kauf sei in der Zukunft nicht geplant. Von "Cancel Culture" kann hier also nicht die Rede sein.
Und wie hält es das öffentlich-rechtliche ZDF? Auf Nachfrage des stern erklärte eine ZDF-Sprecherin, der Sender besitze noch immer die Ausstrahlungsrechte "für diverse Karl-May-Filme, die in den nächsten Jahren zur Sendung kommen". So soll "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" am 3. Oktober um 11.30 Uhr ausgestrahlt werden. Bei weitem nicht alle öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten verzichten also auf "Winnetou".
Die Geschichte von Winnetou und Old Shatterhand sorgt seit einiger Zeit schon für eine Debatte, in den vergangenen Tagen entbrannte sie erneut, nachdem der Ravensburger Verlag ein Kinderbuch aus dem Sortiment nahm. "Wir haben die vielen negativen Rückmeldungen zu unserem Buch 'Der junge Häuptling Winnetou' verfolgt und wir haben heute entschieden, die Auslieferung der Titel zu stoppen", hieß es in einer bei Instagram veröffentlichten Mitteilung.
Ravensburger Verlag zieht Bücher zurück
Die vom Ravensburger Verlag aus dem Verkehr gezogenen Büchern waren nicht die Klassiker von Karl May. Sondern beide Titel waren als Begleitung zum am 11. August gestarteten Kinofilm "Der junge Häuptling Winnetou" aufgelegt worden. Außerdem waren von der Maßnahme noch ein Puzzle und ein Stickerbuch betroffen.
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Die Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) machte deutlich, dass sie bei der Bewertung des Filmes durchaus unterschiedlicher Meinung war. "Karl Mays literarische Idylle im Herkunftsland der indigenen Völker Nordamerikas sei, so die Aussage der Jury-Mitglieder, eine Lüge, welche den Genozid an den Ureinwohnern Amerikas und das ihnen zugefügte Unrecht der Landnahme der weißen Siedler und der Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes vollkommen ausblenden würde", hieß es in einer Erklärung.
Quellen: "Bild"-Zeitung / FBW / ZDF