Die Redaktion der ARD-"Tagesschau" sieht sich Manipulationsvorwürfen ausgesetzt. Sie zeigte Corona-Grafiken zu den Sieben-Tage-Inzidenzwerten deutscher Landkreise, nutzte jedoch für die Darstellung im Fernsehen andere Einfärbungen als für die Darstellung auf der Homepage. Als anschließend beide Grafiken bei Instagram gezeigt wurden, empörten sich einige User und äußerten Fake-Vorwürfe gegen die Redaktion.

Beide Karten wurden auf Instagram gepostet und diverse Nutzer beschwerten sich via Social Media. So schrieb beispielsweise @Random_Lukas auf Twitter, dass er die Darstellung für "manipuliert" halte. Eine Erklärung, warum der gleiche Sachverhalt unterschiedlich farblich dargestellt werde, fehlte seitens der "Tagesschau" zunächst. Dies sorgte für Kritik. Die Chefredaktion erklärte dazu allerdings später: "Es tut uns leid, wenn die Verwendung der unterschiedlichen Grafiken zu Missverständnissen oder Irritationen geführt hat." Es könne sinnvoll sein, auf die Verschiedenheit der Ausspielwege wie lineares Fernsehen und Web Rücksicht zu nehmen und Grafiken so zu gestalten, dass sie optimal zu erkennen seien.
Verschiedene Grafiken für TV und Homepage
Es handele sich tatsächlich zwar bei beiden Grafiken um Darstellungen der ARD, erklärt die Redaktion im Bereich "Faktenfinder" auf ihrer Website. Die Karte mit einer helleren Skala basiere auf TV-Beiträgen der "Tagesschau", werde jedoch wegen ihrer kleinteiligen Darstellung von Landkreisen und vor allem, weil es nicht möglich sei, einzelne Landkreise hervorzuheben, selten auf anderen Kanälen genutzt und sei auch keine taugliche grafische Darstellung für die Homepage der "Tagesschau".
Die Karte mit der dunkleren Farbskala werde für die Darstellung der Inzidenz-Karten auf www.tagesschau.de vewendet. Diese Karte ermögliche es den Nutzern, sich die Werte für die jeweiligen Städte oder Landkreise anzeigen zu lassen. Das dunklere Rot wirkt jedoch womöglich automatisch bedrohlicher, obwohl dies so nicht beabsichtigt war. Der Fall zeige – im Nachhinein –, dass es sinnvoll sei, crossmedial einheitlich aufzutreten.
Quelle:ARD-"Faktenfinder"