"Vergiss es, du kriegst den nicht", sagt Daniel Meyer giftig zu Fabian Kahl. "Das will ich jetzt wissen", antwortet sein Kontrahent. Das Bieterduell beginnt. Bei "Bares für Rares" streiten sich die beiden Händler am Donnerstag um einen alten Schaukelstuhl. Und zahlen am Ende sehr viel mehr als den Schätzpreis.
Chrysantha Hofmann und Katrin Weth, Mutter und Tochter aus der Nähe von Heidelberg, möchten das alte Möbelstück in der Show von Horst Lichter los werden. Der Schaukelstuhl sei ein altes Erbstück der Familie. "Wir trennen uns schweren Herzens", sagt Verkäuferin Hofmann. "Bares für Rares"-Experte Albert Maier erkennt sofort, dass es sich bei dem Stuhl um etwas Besonderes handelt.
"Bares für Rares"-Experte schätzt den Stuhl auf bis zu 1500 Euro
"Aufgrund der Form und aufgrund der Gestaltung kann man sehr gut erkennen, dass er aus Wien stammt. Ein typisches Beispiel für den Wiener Jugendstil", erklärt Maier. Hergestellt worden sei er von der Firma Kohn, die Ende des 19. Jahrhunderts als einzige Buchenholz biegen konnten. Entworfen habe den Schaukelstuhl Josef Hofmann, der für diese Art von Stühlen bekannt sei. Ein richtig guter Designer", sagt Maier.
"Was habt ihr euch vorgestellt?", fragt Lichter die Verkäuferinnen, die gerne einen vierstelligen Betrag hätten. "Also 1000 Euro", sagt der Moderator. Trotz eines Risses in der Lehne liegt die Schätzung von Albert Maier mit 1500 Euro noch darüber. Doch im Händlerraum wird der Stuhl fast das Doppelte bringen.
Julian Schmitz Avila startet mit 400 Euro. Schnell schießen die Gebote nach oben. Fabian Kahl erhöht auf 600, dann steigt Daniel Meyer mit 700 Euro ein. "Die Macke sehe ich als Problem", sagt er. "Das sehe ich auch so", sagt Kahl, "aber es ist nicht unbehebbar. Deswegen mache ich es vierstellig. Ich würde ihnen 1000 Euro geben." Doch Meyer hält mit. Es kommt zum Bieterduell. In Hunderter-Schritten erhöhen die beiden Kontrahenten ihre Gebote.
Bieterduell zwischen Fabian Kahl und Daniel Meyer
"Vergiss es, du kriegst den nicht", sagt Meyer zu Kahl. Doch Kahl gibt nicht auf. "Engelchen, jetzt rollt es", freut sich Walter "Waldi" Lehnertz für die beiden Verkäuferinnen. Schließlich bietet Meyer stolze 2380 Euro. "Ich sage nichts mehr", entscheidet sich Kahl und steigt aus. "Das ist ein Liebhaberpreis", sagt Meyer und legt sogar noch einen Zehner drauf, da er keine kleinen Scheine hat. Die Verkäuferinnen und der Käufer sind glücklich. "Sie haben mir eine schöne Freude gemacht."