Aus seiner Abneigung macht er keinen Hehl: "Was habt ihr denn hier für ein Teufelszeig mitgebracht?", fragt Horst Lichter. Dorothee Langfeld und Monika Nemetz aus Kempen kommen mit einer Figur zu "Bares für Rares", die furchteinflößend ist. "Wir vermuten, es ist der Mephisto aus 'Faust'", sagen Mutter und Tochter über die Holzstatue, die schon seit Jahren im Besitz der Familie ist. Auf den ersten Blick sieht die Figur nicht sehr einladend aus. Doch wie sie herausstellen wird, ist sie mehr wert als angenommen.
"Es ist eine außergewöhnlich qualitätvolle Figur, die sie mitgebracht haben", sagt "Bares für Rares"-Experte Colmar Schulte-Goltz. Dargestellt sei der unbekleidete Mephisto in seiner diabolischen Art, der auf einem Sockel steht. "Das ist sehr eindrucksvoll." Schulte-Goltz erklärt die Darstellung und ihre Bedeutung. Die Figur bestehe aus einem Stück Eiche und sei vom Krefelder Künstler Wilhelm Röttges 1919 gefertigt worden. "Ein sehr herausragendes Werk."
"Bares für Rares"-Experte übertrifft die Erwartungen
150 bis 200 Euro hätte Besitzerin Langfeld gerne für die Figur, die vor allem ihr Mann sehr geschätzt habe. Doch mit diesem Preis liegt sie weit vom tatsächlichen Wert entfernt. Denn die Schätzung des Experten ergibt das Zehnfache. "Ich liege hier bei 2000 bis 2400 Euro", sagt Schulte-Goltz, da es sich um ein bekanntes Kunstwerk handele. Mutter und Tochter können es kaum fassen. "Ich bin sprachlos. Der Schätzpreis hat alle Erwartungen übertroffen." Doch was sagen die Händler?

"Wir haben hier einen nackten Mann", erkennt Christian Vechtel und beginnt mit einem Gebot von 200 Euro. Doch bei 380 Euro scheint das Preislimit der Händler schon erreicht zu sein. Als Besitzerin Langfeld die Schätzung der Expertise nennt, hält Markus Wildhagen dagagen. "Ich persönlich sehe diesen Preis nicht, tut mir leid." Doch Vechtel ist bereits, 1000 Euro zu bezahlen. Erst als Schmitz-Avila ein Gebot von 1150 Euro abgibt, erhöht er auf 1200 Euro – und erhält den Zuschlag.
Obwohl nur knapp die Hälfte des Schätzpreises erreicht ist, sind Mutter und Tochter zufrieden. Von dem Geld soll der 80. Geburtstag gefeiert werden. Wir gehen ganz glücklich nach Hause."
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