Wenn das Mitbringsel zum ersten Date eine Salami ist, was soll Frau dazu sagen? Man erinnere sich an eine Szene aus einer bayerischen Kultserie, wo der "Monaco Franze" nichts dabei findet, an die Damen seines Herzens Seifen zu verschenken. Auch das bringt nicht gerade das Blut in Wallung. Aber ob Salami, ob Seife, das ist hier nicht die Frage. Es geht um Euter und Zitzen, es geht um Acker und Pflug, es geht um Schwein oder nicht Schwein. Zehn Single-Bauern, und manch einer sucht schon sein Leben lang, wollen endlich eine Frau. Und die soll kräftig mit anpacken können und nicht ihre Freizeit mit Shoppen, Schminken und Latte-Macchiato-Trinken verplempern.
Inka Bause schmeißt sich deshalb wieder mal in ein fesches Dirndl – die Moderatorin will die liebeshungrigen Landwirte in der bereits elften Staffel von "Bauer sucht Frau" endlich aus ihrer Einsamkeit befreien. Mit Endziel Familiengründung: Kinder plus Rinder. Mit einer Salami soll ein Anfang gemacht sein.
Dem "patenten Rinderzüchter" sind alle zu alt
Am Pfingstmontag wurde eine Sendung ausgestrahlt, in der die Bauern sich vorstellten und aufriefen, sich bei ihnen zu melden. Hunderte von Briefen erreichten den Sender. Nun haben die Herren mit Ackerland und - meist - Viehbetrieb die Qual der Wahl. Während alle von einem Ohr zum anderen grinsen, während sie ihre Post durchschauen, und ihr Glück kaum fassen können, schüttelt Herbert aus Hessen, als "patenter Rinderzüchter" betitelt, ein um das andere Mal den Kopf.
Was ihm der Sender da vorlegt, Manfred macht den Eindruck, als halte er es für eine Frechheit. "Die gefallen mit nicht, die sind zu alt“, kommentiert der 57-Jährige, als er liest, dass eine Bewerberin 49 Jahre alt ist und eine andere 51 Jahre. Schließlich entscheidet er sich: "Ich möchte keine von denen." Inka Bause staunt nicht schlecht: "Das ist ein Fall, den wir noch nicht hatten." Tja, schon blöd, wenn einer querschießt. Darf man nach 12 Jahren Single-Dasein überhaupt noch Ansprüche haben – diese Frage schwebt im Raum. Und er, er ist ja auch nicht mehr der Jüngste. Trotzdem: Sollte er jede nehmen müssen, die daher kommt? Manfred macht nochmal einen Aufruf. Und der lautet dann so: "Sie soll zwischen 35 und 45 Jahre alt sein, schlank, sportlich und guten Beruf haben."
Ein Faible für Rubens-Frauen
Rinderwirt Swen aus Brandenburg ist seit sechs Jahren alleine. Er sehnt sich nach einer, die er in seine Arme nehmen kann und die, wie er sagt, "alles teilen tut". Begeistert sieht er sich die Fotos von Nicole an, die von sich schreibt, sie habe die Figur einer Rubensdame. "Rubens, den Maler, kennste den?", will Inka wissen. Swen schüttelt den Kopf. Und Inka erklärt: "Der hat gerne fülligere Frauen gemalt." Und fährt dann mit Brecheisen-Charme fort: "Hast ja nichts dagegen. Bist ja selber ein Rubens-Mann."
Simon wird von Inka, deren gewollte Gute-Laune-Stimme schnell auf die Nerven geht, betitelt als "der sanfte Schweinebauer". Der 41-Jährige wohnt mit Mutter Cäcilia auf einem 15 Hektar großen Hof am Chiemsee. "Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich binden möchte", sagt er. Er hat sich für Michi und Annette entschieden – die Bauern durften aus allen Einsendungen zwei auswählen, die sie beim so genannten Scheunenfest näher kennen lernen können. Fast aber wäre der "Besamungskalender" dazwischen gekommen. "Bei den Schweinen ist es so, die müssen zu einem bestimmten Zeitpunkt belegt werden", erklärt Simon. Seine Mutter hätte nun diesen Job übernommen, damit er die Bewerberinnen genauer unter die Lupe nehmen kann. Denn: Jeder Bauer muss sich entscheiden. Nur mit einer von beiden darf er auf seinen Hof zurückkehren.
"Ein bisschen Balkon hast du auch, sehr schön"
Bloß keine Zicke wünscht sich der "zärtliche Ziegenwirt" Manfred. Aber wie eine seiner 120 Ziegen soll die Dame seines Herzens dann doch sein. "Neugierig, frech, goldig, verschmust", zählt er auf. Zwischen Helena und Katja fällt ihm die Wahl schwer: "Ich möchte keine verletzen." Dem 66-jährigen Milchbauern Gregor ist das egal. Mit seinem Cowboy-Hut sieht er aus wie ein Texas-Farmer. Ungeniert kommentiert er den Ausschnitt von Heidemarie: "Ein bisschen Balkon hast du auch, sehr schön." Das aber lässt sich Konkurrentin Beate nicht bieten: "Ich muss mich nicht verstecken." Und bald schon mausert sie sich zur Favoritin. Gregor grabscht an Beates Hintern und streckt ihr die Zunge ins Gesicht. "Mein brauner Hengst", schwärmt Beate. Heidemarie sucht schnell das Weite: "Auf dieses Niveau lasse ich mich nicht herunter."
"Ich zeig halt, was ich habe!"
Auch Sylvia behagt gar nicht, was sie beobachtet. Und sie schaut sehr genau hin, und zwar auf die aus dem Dirndl quellende Oberweite von Konkurrentin Petra. "So läuft man nicht rum", befindet sie. Schnell kommt Petras Konter: "Ich zeig halt, was ich habe. Soll ich mir die Brüste etwa abschneiden lassen?" Und letztlich schaffen es Petra und ihre Brüste auch, Norbert so weit zu begeistern, dass er sie mit auf ihren Hof nehmen will. Nicole mag es lieber schlicht. Sie kommt in einem blassgelben T-Shirt und in schwarzer Hose. "Du warst mir sofort ein Dorn im Auge", gesteht ihr der schüchterne Thomas. Und damit ist klar: Konkurrentin Nicole, die bereits zum zweiten Mal mitmacht und ihren Busen auch ins Dirndl gepresst hat, geht mal wieder leer aus.
Nach dem Scheunenfest geht es los mit den Hofwochen. Simon überrascht seine Michi mit einem Modellhubschrauber, der aus der Luft einen Wiesenblumenstrauß abwirft. Nils stellt sich schützend vor seine Sandrina, als eine Kuh in ihrer Nähe "ausgerechnet anfängt, zu scheißen", wie er feststellt. Und Gregor hat für seine Auserwählte ein Bett aus Heu gebaut. Als er das Zimmer verlässt, schließt seine Beate allerdings die Tür mit dem Schlüssel ab. Erstmal.