Es ist ein Schritt, vor dem sich viele Filmemacher wohl seit Jahren fürchten. Warner Bros., eines der größten Filmstudios der Welt, will im kommenden Jahr 17 Filme direkt auf dem neuen Streamingdienst HBO Max veröffentlichen, gleichzeitig zum Kino-Release. Starregisseur Christopher Nolan, unter anderem verantwortlich für die "Dark Knight"-Reihe und "Inception" macht diese Entscheidung wütend.
Christopher Nolan wütend auf Warner Bros.
"Einige der größten Filmemacher und wichtigsten Filmstars unserer Branche gingen in der Nacht davor zu Bett, weil sie dachten, sie würden für das größte Filmstudio arbeiten, und wachten auf, um herauszufinden, dass sie für den schlechtesten Streaming-Dienst arbeiten", ließ er in einer Erklärung gegenüber dem Branchenmagazin "The Hollywood Reporter" verlautbaren. "Sie verstehen nicht einmal, was sie verlieren. Ihre Entscheidung macht wirtschaftlich keinen Sinn", sagte er.
Nolan ist nicht der Einzige in Hollywood, den der folgenreiche Schritt aufregt. "Warners hat einen schwerwiegenden Fehler gemacht", urteilte laut "Hollywood Reporter" ein Top-Agent. "Noch nie haben sich so viele Menschen so über ein Unternehmen geärgert."

Nolan ist wichtig für das Studio
Einige der Kritiker sehen in der Entscheidung eine Gefahr für die Kinos, die unter der Corona-Pandemie ohnehin leiden müssen. Sie wollen ihre Produkte am liebsten auf der großen Leinwand zeigen. Doch der Schritt des Studios, Filme auf dem Streamingdienst zu veröffentlichen, ist in dieser Zeit vermutlich alternativlos. Gerade erst wurde verkündet, der neue "Wonder Woman"-Blockbuster solle am 1. Weihnachtstag auf HBO Max zur Verfügung stehen. Während die Menschen angehalten sind, nicht in die Kinos zu gehen oder diese gar geschlossen sind, ein logischer Schritt.
Dass Nolan so öffentlich gegen das Studio schießt, ist für Warner Bros. kein gutes Signal. Immerhin gehört er zu den wichtigsten Regisseuren der Gegenwart, aus wirtschaftlicher Sicht ist er von großer Relevanz für Warner Bros.
Verwendete Quelle: "The Hollywood Reporter"