Dschungelcamp, Tag 1 "I’m losing when I'm kotzing!" – im Lager kollert's schon

  • von Ingo Scheel
Dschungelcamp Gigi
Der Dschungelcamp-Premierentag hatte es in sich und Gigi (l.) ganz richtig prognostiziert, was gleich kommen würde.

© Stefan Thoyah / RTL
Endlich kehrt die RTL-Dschungelshow nach Australien zurück, (ab)gedreht wird wieder an Originalschauplätzen. Zwischen bipolar und tiefenentspannt geht es hoch her und gekotzt wird auch, kurzum: ein Traumstart in Murwillumbah.

Womit soll man anfangen bei einer solchen Flut an Eindrücken? Mit Cosimo Citiolo, der sich so malerisch-polyglott aus dem Fenster lehnt, dass man es sich ins Dekolleté tätowieren lassen möchte: "Australien ist wie Köln in groß". Mit Tessa Bergmeier, die "die meisten Menschen hassen", was mit dieser 16. Ausgabe von "Ich bin ein Star – holt mich hier raus" möglicherweise nach oben korrigiert werden muss? Oder mit Claudia Effenberg, die sich diese kleine Düne am Kennenlern-Strand mit ihren "Scheißstiefeln" hochkämpfen muss, als wäre das bereits die erste Dschungelprüfung?

Die Dschungelshow ist nach dreijähriger Auslagerung wieder an ihren Urkraft – hätte ich fast geschrieben, aber dazu ein wenig später – an ihren Ursprungsort, so muss es richtig heißen, zurückgekehrt, damit werden alte Gefühle und Erinnerungen wiederbelebt. Genau der richtige Schauplatz, um mit Jan Köppen den Nachfolger von Daniel Hartwich zu präsentieren. Das Neue und das Alte, eine geschmeidige Kombination, zudem natürlich, wie oben schon angedeutet, ein Feuerwerk an Eindrücken, da ist der ersten Hoden noch nicht einmal verspeist.

Gigi kann außer lecken noch was anderes

Bleiben wir bei den Testikeln, denn denen hat sich Gigi Birofio im Vorwege bereits gewidmet. Der Mann, der "Pasta isst" und Bräunungsspray benutzt, kann "außer Lecken noch was anderes" und hat mit Blick auf etwaigen Testikelschmaus sein eigenes Sperma probiert. Ergebnis: "Ich bin vorbereitet". Jetzt schon Wahnsinn alles, man möchte sich direkt den Kehlkopf tätowieren lassen.

Denn auch sonst ist schon mächtig viel los. Man mag den klassischen Seniortyp womöglich vermissen, den schnarchenden Oppa, das greise Genie, aber auch diesseits der Best-Ager-Altersgruppe wird Weisheit mit großer Kelle dargereicht. Da sind Tessas Vegan-Monologe, bei denen man sogar als Zuschauer nach kurzer Zeit erwägt, sich aus Protest ein Opossum zu grillen. Da ist Jolina Mennen mit der schönsten Selbsteinschätzung seit Dekaden – "irgendne Influencerin aus dem Internet" – und dem schönsten ebensolchen Angebotssortiment, nämlich "Tränen, Erbrochenes und Durchfall".

Wir sehen Lucas Cordalis, der endlich, endlich, endlich angetreten ist, um es seinem Vater gleichzutun, und zum König gekrönt werden will, Topmodel Papis Loveday, der im senegalesischen Stammesoutfit einschwebt und Cecilia Asoro, die Feuchttücher dabei hat. Djamila Rowe, deren Gesicht beim Fallschirmsprung beinah auseinandergeweht wird, und Verena Kerth, die Lover Marc Terenzi im P1 kennengelernt hat – wo sonst? – und die ihrem Dschungelkönig eigentlich nur als Dschungelkönigin wieder unter die Augen treten darf.

Und da ist Jana Pallaske, Verzeihung, Jana URKRAFT, bitte unbedingt in Großbuchstaben. Sie trägt das Stirnband von Uschi Obermaier auf, fragt Blumen vor dem Pflücken um Erlaubnis und hat eine Neigung zu meditativem Yoga-Gesängen, der Effes Claudia bereits an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt: "Ich kann nicht mehr".

Markus und sein Maserati ist auch da

Haben wir jemanden vergessen? Ach klar, der Markus ist ja auch noch da. Der Mann mit dem Maserati, der 210 fährt, stimmt spontan NDW-Refrainzeilen an, macht Andeutungen, dass da wohl mal was mit Nena lief (das wird sicher nochmal vertieft in den nächsten Tagen), und versuchte sich im Vorstellungsfilm so diffus an der englischen Sprache, auch davon möchte man gern noch viel mehr hören.

Derart kompetent kompiliert ging es denn auch gleich hoch her. Cosimo hatte in der löchrigen Unterhose einen halben Obstladen versteckt, Tessa quasselte im Flugzeug so viel, dass man sie am liebsten als Erste rausgeworfen hätte und Djamila Rowe streckte beim Anblick der Wanderkarte umgehend die Waffen: "Ich finde mich nicht mal bei Ikea zurecht."

Im Lager schließlich, nach zweierlei Dschungelprüfung mit Fallschirmsprung und Seilakt, schlugen die Wellen umgehend hoch, knallte es direktemang mehrfach. Erst wurde um Betten gestritten, dann darum, wer wohl wie stark behindert ist und was das eigentlich bedeutet, zwischendrin gab Markus, der einstige Taschenlampen-Mann, einen unaufgeregten Team-Käpt'n, bevor am Ende dann noch einmal geprüft wurde, und zwar aufs Ärgste. Das ganze Dschungeldutzend musste ran, kurze Begrüßung durch Dr. Bob, danach gab es Ei im Sack und Höllumi, Krokodilsaugen und Zunge. Die einen kauten, die anderen kotzten, fünf Sterne, der übersichtliche Lohn. Gigi hatte es ganz richtig prognostiziert: "I'm losing when I'm kotzing"“

Was ein Premierentag im Dschungelcamp

Ein Premierentag also, der es in sich hatte, und dabei einige Fragen unbeantwortet ließ: War Tessas Fuß damals nun gebrochen oder nicht? Wer schnarcht am lautesten? Und wann kommt endlich Martin Semmelrogge? Bis dahin halten wir es mit Jana URKRAFT Pallaske und sagen "Ommmmmmmm!", rufen mit Cosimo "Mamma Mia" um die Wette und freuen uns – Move! Move! Move! – auf Tag zwei des Spektakels.

Liebe Leser: Leider hat sich ein Fehler in unsere Berichterstattung eingeschlichen: Es war nicht Gigi, der einen halben Obstladen in seiner Unterhose hatte, sondern Cosimo. Wir haben den Fehler korrigiert.  

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