"Ibes - Lasst mich wieder rein" Der Fall Naddel

Ihr Auftritt beim Sommer-Dschungelcamp sorgte für Wirbel: "Was war bloß mit Naddel los?", fragt die "Bild"-Zeitung. "Sie hat ein Problem", sagt Willi Herren. Warum es unfair ist, über Nadja Abd El Farrag zu lachen.

Im Sommer-Dschungelcamp von RTL geht es am Samstag mit den üblichen Einspielvideos los. Es treten an: Die Ex-Kandidaten Carsten Spengemann, Willi Herren - und Nadja Abd El Farrag, genannt "Naddel". Während Spengemann und Herren ihre faden Pseudo-Kampfansagen loswerden dürfen, muss Abd El Farrag für billige Lacher herhalten. Die Schnitte sind darauf ausgelegt, die 50-Jährige - übrigens nicht nur die einzige Frau in der Gruppe, sondern auch die einzige ohne Schauspielerfahrung -  als dumm darzustellen.

"Is schon an?", fragt sie, bevor ihr Satz kommen soll und entschuldigt sich später für einen Frosch im Hals, als sie sich kurz verhaspelt. Alltag im TV-Geschäft und nur lustig, wenn man jemandem Böses will. Was RTL will, ist klar:  Je wirrer der Auftritt desto besser für die Quoten. 

"Oh Gott, oh Gott", kommentiert Sonja Zietlow, da hat Nadja Abd El Farrag aber noch keine zwei Schritte ins Studio gesetzt. Eine Art selbsterfüllende Prophezeiung scheint dann einzutreten: Abd El Farrag wankt, lacht übertrieben, ruft ständig "Merci" und bringt beim Gespräch keinen geraden Satz heraus. Kurz: Sie wirkt wie jemand, der vollkommen überfordert ist im Unterhaltungs-Zirkus.

Ein ungleiches Messen

 "Was war bloß mit Naddel los?", schrieb die "Bild"-Zeitung prompt am nächsten Tag - denn so funktioniert das Business.  Schon im vergangenen Jahr fragte der stern Abd El Farrag, warum sie sich keinen normalen Job fernab vom Rampenlicht suche. "In meinem Alter nimmt mich doch niemand. Und wenn ich irgendwo an der Kasse säße, würden sich sofort die Reporter auf mich stürzen", sagte sie damalsSie wählt die Flucht nach vorn in die Öffentlichkeit. Und gibt zu, nur dadurch ihre Miete bezahlen zu können. Doch ihr fehlt die Abgebrühtheit, die Schlagfertigkeit für den Job als Trash-TV-Kandidatin.

Sie habe ja bis ins nächste Jahr keine Termine aufgelistet, stichelt Sonja Zietlow - relativ harmlos - in der Show. "Das ist schon wieder so gemein", antwortet Abd El Farrag nur und versucht, zu lachen. Es ist ein ungleiches Messen: Hier die bissigen einstudierten Kommentare der Profi-Moderatoren, dort die hilflosen Antworten von Abd El Farrag. Ziemlich unfair, darüber zu lachen.

Gerüchte um Alkoholsucht

"Ihr zuzuschauen tut weh", bringt es Willi Herren nach der Show für die "Bild"-Zeitung auf den Punkt. Und tritt trotzdem noch einmal nach: "Naddel" höre auf falsche Berater. "Irgendein Problem hat sie, welches, das weiß ich auch nicht genau." RTL twitterte noch während der Sendung, dass es vorher keinen Alkohol gegeben hätte. Dieter Bohlen schrieb in seiner Biografie 2002 von versteckten Sektflaschen im ganzen Haus, 2003 wurde "Naddel" mit 2,34 Promille am Steuer erwischt. Sie selbst hat bisher immer abgestritten, süchtig nach Alkohol zu sein. 

Doch falsche Berater scheint sie zu haben: Niemand schützt sie vor dem Abschuss in der Öffentlichkeit. "Ich würde einfach alles tun, um die Krone zu gewinnen", sagt Nadja Abd El Farrag im Einspielvideo schließlich. Und ihr nimmt man das traurigerweise sofort ab.

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