Für RTL ist "Deutschland sucht den Superstar" ("DSDS") seit Jahren ein Schlachtross, das jeden Samstagabend hinausreitet und der Konkurrenz die Quoten-Krone abringt. Das klappt auch in der zehnten Staffel noch – aber das Pferdchen zittert, wird zunehmend gebrechlicher und droht von der Konkurrenz geteert und gefedert zu werden.
Vergangenen Samstag hat "DSDS" einen neuen Tiefpunkt erreicht. 3,80 Millionen Zuschauer insgesamt und 2,27 Millionen in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schalteten die Castingshow ein. So wenige waren es seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Nur in der allerersten Staffel von 2002 gab es zwei Sendungen die weniger Zuschauer zum Einschalten bewegten, berichtet der Branchendienst "Meedia".
Beim Gesamtpublikum lag die Sendung bei 11,9 Prozent Marktanteil und damit unter dem Senderschnitt, der im letzten Jahr 12,2 Prozent betrug. In der Zielgruppe lag "DSDS" bei 20 Prozent, was zwar für den Tagessieg reichte, vergleicht man die Werte aber mit der vorletzten Staffel von 2011 wird die Dramatik für RTLs Programmplaner deutlich. Damals lagen die Quoten fast durchgehend bei mehr als 30 Prozent.
Die Stunde von ProSieben
Beim Gesamtpublikum wurde RTL von der ARD in die Schranken gewiesen. 5,71 Millionen schalteten bei der Rateshow "Klein gegen Groß" ein. Tagesschau und Sportschau, konnten das hohe Niveau teilweise sogar verbessern.
Der schärfste Konkurrent für RTL war allerdings ProSieben. Und dies ist gleich eine doppelte Überraschung. Zum einen verlaufen Samstagabende für ProSieben traditionell eher katastrophal als erfolgreich. Zum anderen lief zwar die TV-Premiere von "In meinem Himmel", der Film von Regisseur Peter Jackson war im Kino jedoch ein Flop. Mit 17,3 Prozent in der Zielgruppe wird man sich am Sonntagmorgen in Unterföhring verwundert die Augen gerieben haben.
Wirklich punkten konnte Dieter Bohlens Wettbewerb des Versagens nur bei wirklich jungen Zuschauern. Aber schon die über 29-Jährigen zeigten der Sendung die kalte Schulter, schreibt "Quotenmeter.de".