Keine prominenten Gäste, keine prominenten Fotografen, keines der Mädchen musste gehen: Die zwölfte Folge von "Germany's next Topmodel" verlor sich in Belanglosigkeiten. Belanglosigkeiten, die immerhin noch 2,98 Millionen Zuschauer verfolgten. Statt ihr Können bei einem Foto-Shooting unter Beweis zu stellen, mussten die Kandidatinnen dieses Mal einen Werbespot drehen. Die Aufgabe, zu stolpern und auf einer Matte eine Rolle vorwärts zu machen, Dinge, die früher jedes Kleinkind beherrschte, erwies sich für einige der Model-Anwärterinnen als unlösbar. Vorallem Favoritin Louisa legte einen Bauchklatscher nach dem anderen hin. Auch sonst lief es für die 1,70 Meter große Blondine nicht rund: Louisa blitze bei zwei Kunden ab, weil sie sie für zu klein befanden. Stattdessen ergatterte Konkurentin Laura die Aufträge. Heidi Klum hatte dafür gut lachen: Sie fuhr mit Regisseur Thomas Joop, verantwortlich für den Werbespot, auf dem Drehwagen die Straße entlang und beurteilte die Leistung der Mädchen. "Das hat was von Karneval", befand Klum. "Fehlen nur noch die Strüssjer und die Kamelle".
Während in der vergangenen Woche Supermodel Cindy Crawford als Gast in der Jury saß, nahm dieses Mal "nur" Laufstegtrainer Jorge Platz. Er hatte zuvor mit den Mädchen eine Tanzchoreografie einstudiert, die sie vor der Jury präsentieren mussten. Dass sie zur Belustigung aller als Hupfdohlen mit Stock auftreten mussten, passte nicht allen Kandidatinnen. Besonders Neele tat sich schwer und bekam prompt ihr Fett weg. "Sie war bockig und lustlos", petzte Jorge bei Heidi Klum.
Alisar punktete zwar beim Videodreh, weil sie rannte wie der Blitz, beim Tanzen scheiterte sie jedoch kläglich. Die 21-Jährige vergaß die Schritte und blieb einfach stehen, statt spontan weiterzuzappeln. "In der Branche bist du mit so einer Aktion tot", urteilte Jury-Mitglied "Q". Alisar hat's überlebt und kam eine Runde weiter. Für Neele hieß es zunächst "Ich habe heute kein Video für dich". Es wurde geheult, gedrückt und bedauert. Alles nur Show. Hinter der Bühne erhielt Neele dann doch ihren Werbefilm und schaffte es damit in die nächste Runde.
Auch Laura kam weiter - obwohl sie sich beim Videodreh als echte Drama Queen entpuppte. Die 23-Jährige heulte und zitterte, weil sie Angst hatte, sich bei dem Sprung zu verletzen. Weniger zimperlich ist Laura, wenn es um einen Modelauftrag geht. Die Düsseldorferin kickte Louisa aus dem Rennen und angelte sich den Job bei einer Modepräsentation und durfte beim Fotoshooting für die "Cosmopolitan" dabei sein. Dass sie sich darüber freute, war nicht zu übersehen: Laura bekundet stets wie toll sie sich findet und ist deshalb bei den anderen Mädchen äußerst unbeliebt. Am Ende musste keine gehen. Alle sieben Mädchen kamen eine Runde weiter und jedes von ihnen hofft, beim Finale am 10. Juni in Köln dabei zu sein.