Mit Feuer und Flamme startete RTL in das Halbfinale von "Let's Dance". Mit pyrotechnischem Getöse, betreten die letzten drei Kandidaten die Bühne und wirbeln hinunter zu ihren Tanzpartnern. Maite Kelly, Moritz A. Sachs und der Thomas Karaoglan alias "der Checker" haben es im Schweiße ihres Angesichts in die vorletzte Runde geschafft. Dutzende Schuhpaare, Trainingsstunden im dreistelligen Bereich und diverse Pfunde haben die Vorbereitungen der letzten drei Monate verschlungen. Und neben Schweiß und Herzblut, wurde auch die ein oder andere Träne vergossen.
Die TV-Zuschauer werden von den Moderatoren Sylvie van der Vaart und Daniel Hartwich per du begrüßt und im Publikum findet man neben dem Who is Who der "Lindenstraße" ehemalige "DSDS"-Prominenz und einen ausrangierten Ex-Juror, der statt Topmodels nun Toptänzer aus der Ferne betrachtet.
Es ist ein weiter Weg von Duisburg nach Rio
Der erste Tanz gehört dem Checker. Gemeinsam mit seiner Partnerin legt er zu "Stayin' Alive" eine Samba aufs Parkett. Bewegungstechnisch ist Karaoglan dabei so weit entfernt von Rhythmik und Dynamik wie Rio de Janeiro von Duisburg. Mit dem Walzer in der zweiten Runde gelingt ihm dann, laut Herrn Llambi, seine "beste Show". Die "Unbestechlichen" überschlagen sich mit Lobeshymnen und bringen es zu einem Endergebnis von 50 Punkten. Am Ende wird das Paar damit weit hinter ihren Konkurrenten liegen.
Moritz A. Sachs hingegen sollte "so richtig die Sau rauslassen". Das hatte ihm seine Partnerin ans Herz gelegt, und so hat er sich im Training, mit Kriegsbemalung und Buschtrommeln, standesgemäß darauf vorbereitet. Es folgte ein Tango. In der Hauptrolle: ein standfester Mops, der seine Partnerin in Steifftier-Manier über die Tanzfläche wirbelt. Motsi "Schreihals" Mabuse ist überwältigt und kreischt "Go Moritz, Go Moritz", während es aus den restlichen Jurymitgliedern weiter Superlative sprudelt.
Nerven porös wie Zuckerwatte
Wie man in den kleinen Einspielern sehen konnte, musste das Sorgenkind Maite Kelly während des Trainings einiges über sich ergehen lassen. Mit Nerven so porös wie Zuckerwatte hatte sie sich das Bein verdreht und musste von ihrem Physiotherapeuten erst gerichtet werden, bevor sie ihrer Choreographie den letzten Schliff geben konnte. Doch auch der Zusammenbruch kurz vor der Show konnte ihr nichts anhaben. So marschierte sie quietschfidel auf die Bühne und ließ bei der Salsa ihr Hüftgold kreisen. Zusammen mit dem anschließenden Walzer, samt anmutigem Dekolleté in schweinchenrosa, gab es pfundige 70 Punkte.
Aufgemischt wurde die Show durch den ersten TV-Auftritt von Deutschlands neustem "Superstar" Pietro Lombardi. Der performte seine Gold-Status-Single "Call My Name" in einwandfreiem Playback und übte sich anschließend in zäher, noch ausbaufähiger Konversation mit den Moderatoren.
Mit warm gemeinten Worten von Sylvie van der Vaart und kleinen Sticheleien zwischen Moderator Daniel Hartwich und Herrn Glööckler lief der Countdown zur Entscheidung. Nach der Verkündung lenkte die von Maite Kelly kussverschmierte Kamera den Blick auf die Finalisten. Im Rennen um die begehrte Trophäe lassen Maite Kelly und Moritz A. Sachs nächsten Mittwoch noch einmal Pfunde und Herzen schmelzen.