Am Montag ist für ihn Schluss: Jan Hofer hört bei der "Tagesschau" auf. 35 Jahre lang hat er die Nachrichten in der ARD-Sendung verlesen, war zum vertrauten Gesicht für die Zuschauer geworden. Jetzt hört er auf, gibt den Posten des Chefsprechers an Jens Riewa weiter. In einem Podcast verriet Hofer, wie lukrativ die Arbeit bei der "Tagesschau" ist.
"Bezahlt werden wir pro Folge, die wir sprechen, das höchste Honorar gibt es für die 20-Uhr-Sendung, es liegt bei etwa 260 Euro", sagte Hofer im Podcast "Entscheider treffen Haider" mit Lars Haider, dem Chefredakteur des "Hamburger Abendblatt". Demnach sind die "Tagesschau"-Sprecher alle selbständig, bekommen kein Gehalt sondern eine Gage.
Im Schnitt mache er drei bis vier Sendungen pro Arbeitstag, verriet Hofer. "Die werden aber deutlich anders bezahlt. Da kann man für sechs Stunden Aufwand auch mal nur auf 300 Euro Honorar kommen", sagte der Chefsprecher. Insgesamt könne man von den Einnahmen als "Tagesschau"-Sprecher gut leben, "reich werden kann man nicht", lautet das Fazit Hofers.

Nicht berücksichtig sind allerdings lukrative Nebeneinnahmen, die fast jeder "Tagesschau"-Sprecher hat. Viele arbeiten als Moderatoren für Veranstaltungen, darüber hinaus haben viele Sprecherinnen und Sprecher noch eigene Sendungen im ARD-Programm, für die sie zusätzlich bezahlt werden. Jan Hofer moderierte zum Beispiel 20 Jahre lang die Talkshow "Riverboat", war außerdem in Quizshows zu sehen. Judith Rakers hat eine eigene Reportage-Reihe für die ARD.
Jan Hofer hat mehr Zeit für Familie
Jan Hofer war mehr als 16 Jahren Chefsprecher der "Tagesschau". Seinen Abschied will er nicht als Ruhestand verstanden wissen. Er schmiedet mit seinem Management bereits weitere Pläne, denkt zum Beispiel über einen eigenen Podcast nach. Trotzdem würden die kommenden Wochen ruhiger werden. Hofer, der aus erster Ehe drei erwachsene Kinder hat, will die Zeit mit seinem fünf Jahre alten vierten Kind Henry verbringen und mit seiner Frau Phong Lan. Ab Dienstag hat er endlich mehr Zeit für sie.