Keine kann besser Chaos verbreiten als sie. Das stellt Nina Hagen am 30. Oktober 2007 erneut unter Beweis. In der ARD-Sendung "Menschen bei Maischberger" lautet das Thema "Ufos, Engel und Außerirdische". Hagen, die über ihre angeblichen Begegnungen mit Außerirdischen schwadroniert, unterbricht minutenlang alle Redner, auch die Moderatorin Sandra Maischberger. Ihr Lieblingsopfer ist jedoch der ehemalige "Knoff Hoff"-Moderator und promovierte Physiker Joachim Bublath. Bis es dem schließlich zu bunt wird.
"Mir wird schlecht, wenn ich neben solchen Menschen sitzen muss, die alles ins Lächerliche ziehen", beschwert sich Hagen, als Bublath ihrer Ufo-Theorie widerspricht. Demonstrativ setzt sie sich um und tut alles dafür, dem Wissenschaftler seine Anwesenheit im Studio zur Hölle zu machen: anschreien, unterbrechen, wirre Fragen stellen ("Glauben Sie an Gott?").
"Warum flippt sie so aus?", fragt Bublath verzweifelt die Moderatorin Maischberger, die die Kontrolle über die Talkrunde längst verloren hat. "Weil sie Nina Hagen ist", lautet die trockene Antwort. 45 Minuten schafft es Bublath, die Anfeindungen Hagens zu ertragen. Dann geht er mit den legendären Worten: "Das ist eher eine Therapiesitzung hier."

Nina Hagen jubelt, Joachim Bublath geht
Maischberger versucht, Bublath aufzuhalten. Erfolglos. Während Hagen frohlockt ("Wenn jetzt auch noch George W. Bush verschwindet, haben wir es geschafft"), bedauert die Moderatorin den Eklat. "Wir haben jetzt einen vernünftigen Menschen in der Runde verloren", sagt Maischberger und macht der Punk-Diva schwere Vorwürfe. Ihre Äußerungen seien intolerant und sie habe einen Gast verloren, "weil du ihn angeschrien hast."
"Ich kam mir vor wie auf dem Oktoberfest", wird der Wissenschaftler hinterher über seine Talkerfahrung der anderen Art sagen. Doch Nina Hagen braucht offenbar keine Maß, um auf Krawall gebürstet zu sein. Auch die restlichen 15 Minuten gehen so weiter, wie die Sendung begonnen hat: chaotisch.