ZDF-Talk Mit dieser Aussage überrascht Kevin Kühnert bei "Markus Lanz"

  • von Natascha Wittmann
Im Gespräch mit Markus Lanz hatte Kevin Kühnert überraschend lobende Worte für CSU-Chef Markus Söder übrig.
Im Gespräch mit Markus Lanz hatte Kevin Kühnert überraschend lobende Worte für CSU-Chef Markus Söder übrig.
© ZDF / Markus Hertrich
Knapp ein Jahr nach seinem Rücktritt stellte sich Ex-SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert den Fragen von Markus Lanz. Dabei traf er unerwartete Aussagen zu Markus Söder.

Mit seiner Rücktrittserklärung im Oktober 2024 löste Kevin Kühnert ein politisches Beben aus. Noch am 3. Oktober, wenige Tage vor seinem politischen Aus, ließ sich der Ex-SPD-Generalsekretär als Gast bei "Markus Lanz" nichts anmerken. Kein Wunder also, dass der ZDF-Moderator am Donnerstagabend – knapp über ein Jahr nach Kühnerts Rücktritt – wissen wollte: "Was war der Auslöser?"

Statt schwammig zu reagieren, sagte der 36-Jährige ehrlich: "Das Gefühl ist gewesen, dass ich mich persönlich in einer Sackgasse befunden habe." Der ehemalige SPD-Politiker erklärte weiter, dass er sich "am Ende eingeengt gefühlt" habe "in Sachzwängen, unbeschriebenen Gesetzen". Er habe sich deshalb immer häufiger die Frage stellen müssen, ob er in seinem Amt "mutlos geworden" sei.

Auch Journalistin Kerstin Münstermann gab zu, dass sich Kühnert innerhalb seiner politischen Laufbahn verändert habe und immer mehr zum "Polit-Roboter" geworden sei. "Dass man dann aufhört, finde ich folgerichtig", so Münstermann deutlich. Markus Lanz stellte daraufhin die Frage in den Raum, ob fehlende Authentizität und leere Phrasen am Ende ein tieferliegendes Problem in der Politik seien. Politologe Peter Neumann stimmte zu und erklärte, dass dies "auch eines der Erfolgsrezepte (...) von sogenannten Populisten" sei. "Authentisch zu sein ist, glaube ich, etwas ganz, ganz wichtiges für die Leute", ergänzte der Politologe.

Markus Lanz: "Das hätten Sie als SPD-Generalsekretär nicht hier sagen können"

Dem musste auch Kevin Kühnert zustimmen. Er erklärte in dem Zusammenhang, dass CSU-Chef Markus Söder in dem Bereich einen guten Job mache. Laut des ehemaligen SPD-Generalsekretärs habe der bayerische Ministerpräsident nämlich zweifelsohne "eine gute Beobachtungsgabe" und sehe "ganz gut, worüber Leute im Alltag so reden". Aus diesem Grund schlussfolgerte Kühnert, dass Söder in der Politik-Welt "einen anderen Typus im Ansatz" verkörpere. Dennoch mahnte er: "Ob das dann alles am Ende immer authentisch ist, ob daraus dann etwas folgt, (...) steht auf einem anderen Blatt."

Mit seinen Worten sorgte der Ex-Politiker für Verblüffung bei dem ZDF-Moderator. Lanz stellte fest: "Das heißt, so weit ist es jetzt gekommen, dass Kevin Kühnert Markus Söder lobt?" Statt zuzustimmen, ruderte Kühnert zurück: "Nein, Lob ist es nicht." Lanz blieb bei seiner Meinung und sagte: "Doch, das ist ein Kompliment." Kühnert konterte derweil mit strengem Blick: "Es ist erst mal ein Anerkennen, dass jemand versucht, eine Reaktion zu zeigen." Lanz ließ sich davon nicht beirren und merkte sichtlich überrascht an: "Das hätten Sie doch als SPD-Generalsekretär im Leben nicht hier sagen können."

Grund genug für den ZDF-Moderator, Kevin Kühnert weiter aus der Reserve zu locken. Er fragte unter anderem: "War es richtig, dass Olaf Scholz noch mal als Kanzlerkandidat angetreten ist?" Eine Frage, auf die Kevin Kühnert keine richtige Antwort finden wollte. Er sagte schwammig: "Das kann ich tatsächlich nicht gut bewerten." Mit seiner Antwort stieß er jedoch auf Unverständnis bei Lanz, denn: "Das ist Quatsch, Herr Kühnert. Wenn es jemand wirklich bewerten kann, dann Sie!"

Kevin Kühnert stichelt in Richtung Lanz: "Das ist ein netter Versuch"

Der ehemalige SPD-Generalsekretär, der mittlerweile bei der Bürgerbewegung Finanzwende die Leitung im Bereich Steuern, Verteilung und Lobbyismus übernommen hat, reagierte genervt: "Ja, vielleicht könnte ich es bewerten. Aber dann nehme ich mir jetzt tatsächlich die Freiheit, das nicht nachträglich zu kommentieren, weil das trägt – finde ich – jetzt nicht zum Erkenntnisgewinn bei."

Als der ZDF-Moderator mit einem lauten "Doch!" konterte, versprach Kühnert schließlich: "Das sage ich Ihnen nach der Sendung, wie mein Blick darauf ist. Ich will nicht so werden, dass ich meiner Partei jetzt im Nachhinein (...) sage, wie sie die Dinge machen soll. Das ist nicht gut." Der ZDF-Moderator wollte dies nicht unkommentiert lassen und stichelte: "Sie haben es ja damit schon beantwortet." Ein Satz, der an Kühnert jedoch abzuschmettern schien. Er sagte trocken: "Das ist ein netter Versuch, mich zu einer indirekten Aussage zu bringen, aber Nein!"

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