Rund ein halbes Jahr dauert die Produktion von nur einer Simpsons-Folge. Doch manchmal können die Macher auch sehr schnell sein. Wie das Ende der neuesten, in den USA am Sonntag ausgestrahlten Folge, beweist. Da ist plötzlich Maggie, das jüngste Mitglied der Familie zu sehen, wie sie eine zerzauste schwarzen Flagge in den Händen hält, auf der die derzeit bekanntesten drei französischen Wörter zu lesen sind: "Je suis Charlie" - eine Verbeugung der Simpsons vor den Opfern des Anschlags von Paris.
Die Folge dreht sich eigentlich darum, dass Homer Simpsons hypnotisiert wird und glaubt, er sei zehn Jahre alt. Nachdem der Hypnotiseur stirbt, weigert sich er wieder in sein altes Leben zurückzukehren und wird der beste Freund seines Sohnes Bart. Maggie mit der Solidaritätsfahne in der Hand, taucht zum Schluss nur als Bild auf - in der Pose der Marianne, dem französischen Nationalsymbol, der New Yorker Freiheitsstatue (ein Geschenk Frankreichs an die USA) und/oder der Figur der verfolgten Cosette aus dem Roman "Les Misérables" von Victor Hugo - vermutlich alles zusammen.
Die Simpsons-Folge lief parallel zur Ausstrahlung der Golden Globes. Das Attentat beherrschte auch die Stimmung auf der Preisverleihung. Zahlreiche Gäste erschienen mit "Je suis Charlie"-Buttons am Revers. Wie zum Beispiel George Clooney, Helen Mirren und Jared Leto.