Krimi aus Kiel Borowski-"Tatort": Wer spielte die künstliche Influencerin Zenaida?

Milena Tscharntke als künstliche Intelligenz Zenaida im "Tatort" aus Kiel: "Borowski und das ewige Meer"
Milena Tscharntke als künstliche Intelligenz Zenaida im "Tatort" aus Kiel: "Borowski und das ewige Meer"
© NDR/Thorsten Jander
Zwischen Mensch und Maschine: Im Kieler "Tatort" trieb eine künstliche Intelligenz in Form einer Influencerin Menschen in den Tod. Eine außergewöhnliche Rolle.

Im "Tatort: Borowski und das ewige Meer" bringt der täuschend echte KI-Avatar "Influencerin Zenaida" junge Followerinnen und Follower weltweit dazu, sich das Leben zu nehmen. "Bin ich weg, gibt es eine CO2-Schleuder weniger - machen das viele, dann ist es eine Bewegung", erklärt im Film Klimaaktivistin Leonie, gespielt von Johanna Götting, den perfiden Gedankengang, den Zenaida ihren Opfern ins Gehirn impft. Verkörpert wird die faszinierende Zenaida, der fast jeder verfällt, von der Hamburger Schauspielerin Milena Tscharntke.

Milena Tscharntke: Es ist bereits ihr zweiter "Tatort"-Auftritt

"Sich in seinem Leben total einzuschränken aus Angst, negativ zur Klimakrise beizutragen. Nicht in Urlaub fliegen, Konsum komplett herunterfahren, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man doch versehentlich mal Plastik gekauft hat. Das kann sich zu einer richtigen Angst entwickeln. Unser Film zeigt, wie weit die Verzweiflung dieser jungen Generation gehen kann. Natürlich ist diese Klimaangst in unserer Story auf die Spitze getrieben", sagte die 28-Jährige über diese außergewöhnliche "Tatort"-Rolle dem NDR. 

Schon als Kind stand die Tochter von Schauspielerin Andrea Lüdke (bekannt aus "Rote Rosen") vor der Kamera. Ihre erste Fernsehrolle spielte Tscharntke vor 20 Jahren in "Stubbe – Von Fall zu Fall: Tödliches Schweigen", im Kino war sie zum ersten Mal 2009 in "Die Wilden Hühner und das Leben"  zu sehen. Später übernahm Milena Tscharntke die Hauptrolle im Kinofilm "Bruder vor Luder" der YouTube-Stars Heiko und Roman Lochmann. Für das Fernsehdrama "Alles Isy" von 2018 wurde sie mit der Goldenen Kamera und dem Studio Hamburg Nachwuchspreis ausgezeichnet. 

Eine erste Episodenrolle im Sonntagskrimi hatte sie bereits im Dresdener "Tatort: Unsichtbar" (2021). Außerdem war sie Teil des Casts der hochgelobten ZDF-Serie "Gestern waren wir noch Kinder". Zuletzt war Milena Tscharntke in "Einfach mal was Schönes" der Regisseurin – und künftigen Kieler "Tatort"-Ermittlerin – Karoline Herfurth im Kino zu sehen sowie in Bora Dagtekins Kinokomödie "Chantal im Märchenland".

Klimakrise auch privat ein Thema

Der "Tatort: Borowski und das ewige Meer", einer der letzten Sonntagskrimis von Axel Milberg als Kommissar Borowski, feierte Ende September beim Filmfest Hamburg eine Kinopremiere. Ein paar Fotos von dem Event zeigt Milena Tscharntke auch auf ihrem Instagram-Profil. Die Schauspielerin selbst nimmt auch privat das Thema Klimakrise ernst. "Ich selber, privat, ernähre mich vegan, weil ich glaube, damit den größten Unterschied als Einzelperson machen zu können, kaufe secondhand [...]", so Tscharntke. Oft fühle man sich hilflos und habe das Gefühl, die Klimakrise laste auf den Schultern der eigenen Generation, die es schließlich auch betreffen werde. "Freundinnen machen sich Gedanken, ob sie überhaupt Kinder bekommen möchten. Das klingt radikal, aber das sind Themen, mit denen sich unsere Generation auseinandersetzt", sagt sie laut NDR.

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