Sommer, Sonne und heiße Temperaturen sind der natürliche Feind der Senderbosse. Denn während Badehose und kleines Schwesterlein zum Wannsee befördert werden, schaut zuhause niemand in die Röhre. Und quotenmäßig war am Donnerstagabend tatsächlich Hochsommer in Deutschland - auch wenn der Blick zum Himmel etwas anderes suggerierte.
Keine Sendung sollte es diesmal schaffen, die Marke von vier Millionen Zuschauern zu knacken. Und die wollten diesmal mit einem Zirkus ziehen: 3,69 Millionen Zuschauer lockte das "36. Zirkusfestival Monte Carlo" nach der "Tagesschau" in die ARD (Marktanteil 13,7 Prozent). Fast ebenso (3,58 Millionen, Marktanteil: 13,3 Prozent) viele schalteten einen Kanal weiter ins Zweite, wo Hella von Sinnen einen Mops zum Sprechen brachte. Doch das brachte vornehmlich die ältere Generation zum Lachen. Die 14- bis 49-Jährigen, auf die die Werbeindustrie ein besonderes Auge geworfen hat, sahen lieber zu, wie sich deutsche Wertarbeit auf den Autobahnen der Bundesrepublik zerlegte. Eine 2010er-Wiederholung der "Alarm für Cobra 11"- Folge "Turbo & Tacho" holte den Tagessieg bei den Werberelevanten mit 15,8 Prozent Marktanteil und 1,57 Millionen 'jungen' Zuschauern (Gesamtzuschauerzahl: 3,28 Millionen).
Damit verpasste ProSiebens Sommerhoffnung, der Auftakt zur zehnten "Popstars"-Staffel, knapp den Quotenthron in dieser Kategorie. Von den 1,98 Millionen Zuschauern gehörten 1,56 Millionen zu den Werberelevanten. Ein durch und durch durchschnittliches Ergebnis für die Jury um Lucy Diakovska, Senna Guemmour, Ross Antony und Detlef D! Soost, weder besonders gut noch besonders schlecht. Immerhin: Die Idee, die Sendung erstmalig nicht im Herbst, sondern im Sommer starten zu lassen, hat zu keinem Einbruch der Zahlen geführt. Zwar schalteten vor zwei Jahren zum Auftakt der neunten Staffel mehr Werberelevante ein (1,78 Millionen), dafür lag "Popstars" noch immer klar über dem aktuellen Senderschnitt.