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Der TV-Tipp des Tages

TV-Tipp 16.9.: "Girls" Körper, Liebe, Job nicht perfekt? Perfekt!

Viele Bäuche sehen weich aus, viele Sexszenen nicht. "Girls" ist auch in der dritten Staffel nicht "Sex and the City". Großartig, dass und wie die Serie weitergeht!

"Girls"- Premiere der 3. Staffel
22.45 Uhr, ZDFneo
Lena Dunham - I love you! Dafür, dass du "Girls" produzierst und Regie führst und Hannah Horvath spielst. Für Letzteres liebe ich dich am allermeisten. In meinen Augen bist du die beste Hauptdarstellerin in einer – nennen wir es mal – Serie mit Frauenthemen seit Sarah Jessica Parker (okay, Leighton Meester ist in "Gossip Girl" auch betörend). Du lässt deine Hannah Sätze sagen wie: "Fettleibigkeit? Ich hielt mich immer für pummelig." Du glaubst grundsätzlich an die Liebe (Adam), an deinen Traum (Schriftstellerin), an Freundschaft (Marnie, Jessa, Shoshonna). Manchmal glaubst du an nichts von alledem. Das ist gut und zum Glück auch noch in der dritten Staffel so.

Menschen, die sich selbst ständig verbessern wollen (optimieren!), finden an "Girls" mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Geschmack. Die vier Frauen, um die sich die Serie dreht, essen, trinken, tanzen, singen, lachen, lieben und fluchen hemmungslos. Sie sehen dabei nicht wie Models aus. Sie tragen auch in der dritten Staffel keine hohen Absätze und Designerkleidchen (Shoppen bleibt den anderen "Frauenserien" als Thema überlassen). Sie wohnen weiterhin in Brooklyn. Was sehr wohl aber einen größeren Raum als in den beiden vorherigen Staffeln einnimmt: die Sache mit dem Job.

Schön, schlau und schlagfertig - muss das sein?

Die Sache, einen Job zu finden und zu behalten. Aber ist der Job, den man haben kann, auch wirklich der Job, den man haben will? Darf man sich die Frage selbst dann noch stellen, wenn ein Wochengehalt die Monatsmiete locker deckt (in NYC wohlgemerkt)? Oder muss man sie erst recht stellen? Hannah findet eine Antwort.

Ach, und dann sind da ja noch so viele andere Fragen ... Welche wir uns als Zuschauer auch nach dieser Staffel nicht stellen müssen: Muss ich schöner, schlauer und schlagfertiger werden, damit mein Leben perfekt wird? Nein, gerade weil wir so sind, wie wir sind, sind wir perfekt (nun, die meisten jedenfalls). Danke dafür, "Girls"! Und abermals für den hammerstarken Soundtrack zum Leben!

Ein TV-Tipp von Laura-Lena Förster, Redakteurin beim stern


Und das ist an diesem Tag noch sehenswert:

"Dame, König, As, Spion"
20.15 Uhr, Pro Sieben Maxx
KRIMI Der pensionierte Spion Smiley (Gary Oldman) wird 1973 von den Briten reaktiviert. Er soll einen Maulwurf aufspüren, der die Sowjets mit Informationen versorgt... Glamour und Action à la Bond darf man von der John-le-Carré-Verfilmung nicht erwarten. Die Spieler ziehen ihre Züge in einer tristen Agentenwelt, deren Bewohner die Sonne schon lange nicht mehr sehen. Figuren, Rückblenden und Zeitsprünge erfordern höchste Konzentration. Dafür wird der Zuschauer mit einem hochspannenden Katz-und-Maus-Spiel, großartigen Darstellern (u. a. Colin Firth, Benedict Cumberbatch und John Hurt), detailgetreuen Settings und einem atmosphärischen Soundtrack belohnt. (bis 22.45)

"The Help"
0.50 Uhr, ZDF

DRAMA 1962 kehrt die junge Journalistin Skeeter (Emma Stone) in ihre Heimat Mississippi zurück. Martin Luther Kings Kampf für die Rechte der Schwarzen wird hier noch ignoriert… Lektionen in Zivilvourage - hübsch nostalgisch koloriert und doch schwarz-weiß gemalt. (bis 3.05)

"Eberl entdeckt"
22.00 Uhr, WDR

REPORTAGE Am 18.9. stimmen rund vier Mio. Schotten darüber ab, ob sie sich vom Königreich abspalten wollen. Wodurch sie eine eigene Währung – oder den Euro – einführen müssten. "weltweit"-Reporter Jens Eberl fängt Stimmungen vor Ort ein. "Schottland: Unabhängig oder abgedreht?". (bis 22.30)

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