Alec Baldwin parodiert Donald Trump und seine Vorliebe für Twitter

Es ist eine der besten Rollen, die Alec Baldwin bisher gespielt hat: Mit blonder Perücke und gespitztem Mund parodiert der 58-Jährige in der US-Comedyshow "Saturday Night Live" regelmäßig Donald Trump. In der Sendung am Wochenende mokierte sich Baldwin über Trumps Vorliebe für den Kurznachrichtendienst Twitter. Auch nach seiner Wahl zum neuen US-Präsidenten veröffentlicht Trump täglich mehrere Tweets.

Baldwin stellt Trump in seinem Sketch als tumben, unkonzentrierten Mann dar, der selbst während wichtiger Sicherheitsbesprechungen twittert statt zuzuhören. "Es gibt einen Grund, warum Donald so viel twittert", sagt Schauspielerin Kate McKinnon, die Trumps Wahlkampf-Managerin Kellyanne Conway darstellt. "Er will damit von seinen geschäftlichen Problemen und all den gruseligen Menschen in seinem Kabinett ablenken."Trump selbst verbrachte den Samstagabend offenbar auch vor dem Fernseher, denn der 70-Jährige verbreitete folgenden Tweet: "Ich habe gerade versucht, 'Saturday Night Live' zu sehen - unmöglich. Total einseitig, nicht lustig und die Parodie von Baldwin kann gar nicht mehr schlimmer werden. Traurig."Damit erfüllte Trump das Klischee des Vieltwitteres, der sich auch zu scheinbar banalen Themen äußert oder Tweets unreflektiert teilt. Eine dankbare Vorlage für Schauspieler Alec Baldwin, der prompt mit eine Tweet reagierte. "Veröffentlichen Sie Ihre Steuererklärung und ich höre auf", schrieb der 58-Jährige.Im Wahlkampf hatte sich Trump geweigert, seine Steuererklärung zu veröffentlichen, obwohl das bei Präsidentschaftskandidaten bisher überparteilicher Usus war. Die "New York Times" berichtete, dass der Geschäftsmann Trump 1995 einen Verlust von 916 Millionen US-Dollar ausgewiesen habe. Steuerexperten kamen daraufhin zu dem Schluss, dass Trump auf diese Weise über zwei Jahrzehnte keine Steuern habe abführen müssen.

Es war übrigens nicht das erste Mal, dass Trump Baldwins "Saturday Night Live"-Parodie kommentierte. Bereits im November nannte der 70-Jährige die Comedyshow in einem Tweet "total einseitig und überhaupt nicht lustig". Auch darauf reagierte Alec Baldwin via Twitter. "Wissen Sie, was ich machen würde, wenn ich Präsident wäre? Ich würde mich darauf konzentrieren, das Leben von so vielen Amerikanern wie möglich zu verbessern. Ich würde mich darauf konzentrieren, unser Ansehen im Ausland zu verbessern. Für Freiheit zu kämpfen, nicht bloß um Öl. Ich würde die Leute ermutigen und nicht verängstigen. Wenn Sie weitere Ratschläge möchten, rufen Sie mich an. Ich werde bei 'Saturday Night Live' sein." Donald Trump dürfte wohl kaum zum Telefon gegriffen und mit Alec Baldwin gesprochen haben.