Altbundeskanzler Schröder drückt die Schulbank

Während seiner Amtszeit übersetzten Dolmetscher für ihn, nun ist Gerhard Schröder auf sich allein gestellt. Für den großen Auftritt auf internationaler Bühne paukt er jetzt English-Vokabeln.

Gerhard Schröder bereitet sich für seine künftigen Aufgaben außerhalb der Politik sorgfältig vor. Derzeit absolviert der Ex-Kanzler in Wales einen Intensiv-Sprachkurs für zwölf Tage. Sieben Stunden täglich Vokabeln lernen, Grammatik pauken und Aussprache üben. Die in einem eleganten britischen Landhaus aus dem 18. Jahrhundert untergebrachte Sprachschule an der Grenze zu England bietet Einzelunterricht vor allem für Manager an und verspricht im Programm "erstklassige Resultate schon in kürzester Zeit".

Nach den Kursen tauchte Schröder in den vergangenen Tagen zusammen mit Sicherheitsbeamten mehrfach im örtlichen Pub "The Dragon" auf, wie der Wirt Robert Williams der Presseagentur DPA berichtete.

"Ich will"

Schröder hat in seiner Regierungszeit immer wieder bedauert, dass sein Englisch nicht gerade hervorragend ist. Im Laufe seiner Kanzlerzeit legte er sich zwar passable Kenntnisse zu, die bei Treffen mit den Amtskollegen aus aller Welt auch für einen längeren Smalltalk ausreichten.

Bei komplizierten Themen verließ sich Schröder aber fast immer auf seine Dolmetscherin. Gleich nach dem Ausscheiden aus dem Kanzleramt hatte er öffentlich bekannt gegeben: "Ich will auf der internationalen Bühne ohne Übersetzer durchkommen."

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DPA/soph

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