Die britische Soulrock-Sängerin Amy Winehouse hat sich erneut in einer Sucht-Klinik behandeln lassen. Allerdings sei sie im Gegensatz zu Medienberichten nicht stationär aufgenommen worden, sagte ein Sprecher der skandalumwitterten Musikerin am Mittwoch. Winehouse sei am Vortag lediglich zu einer ihrer wöchentlichen Therapie-Sitzungen in der Londoner Drogenklinik erschienen. Diese habe zwei Stunden gedauert. Begleitet wurde die mittlerweile wieder dunklehaarige Sängerin von ihrem Vater Mitch.
Am Dienstag veröffentlichte die britische Zeitung "Sun" ein Video, auf dem die Sängerin scheinbar Crack raucht. Crack gilt als Droge mit dem höchsten Abhängigkeitspotenzial und wirkt extrem schnell nach circa acht 8 bis zehn Sekunden. Zudem soll Amy am gleichen Abend mehrere Ecstasy-Pillen und Kokain genommen haben. Im Video spricht sie davon, sechs Valium-Tabletten geschluckt zu haben, um sich selbst runter zu bringen. Die Aufnahmen entstanden Ende vergangener Woche in Winehouse' Londoner Wohnung. Die "Sun"leitete das Video inzwischen an die Londoner Polizei weiter. "Wir werden die Aufnahmen prüfen und dann entscheiden, ob die Polizei tätig werden muss", sagte ein Sprecher von Scotland Yard.
Derweil dankte Amys Vater Mitch der "Sun" für die Veröffentlichung des Videos. Dies sei womöglich, "das Beste, was ihr passieren konnte", sagte er nach Angaben des Blattes vom Mittwoch. "Bei allem Schmerz bringt es sie vielleicht dazu, sich darauf zu konzentrieren, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, die sie braucht."
Es ist nicht das erste Mal, dass Amy Winehouse Drogenprobleme hat. Im vergangenen Sommer musste sie nach einem Zusammenbruch wegen einer Überdosis ins Krankenhaus eingeliefert werden und hatte im Herbst all ihre Konzerttermine bis Jahresende abgesagt. Auf der Kippe steht nun auch ihr geplanter Auftritt bei der Grammy-Verleihung am 10. Februar in Los Angeles.
Winehouses Fans reagierten geschockt auf das Video. "Lass Dir helfen, ehe es zu spät ist!", schrieb am Dienstag einer von vielen Fans, die sich im Chatroom ihrer Internetseite äußerten. Ein anderer Fan erinnerte daran, dass auch die Mutter des gestorbenen Rockstars Kurt Cobain, der sich 1994 unter Heroineinfluss umbrachte, Winehose vor den Drogen gewarnt hatte. Die Sängerin solle nicht dem "idiotischen Club" der zu früh gestorbenen Rockstars beitreten. Ein anderer Fan ging härter mit Winehouse um: "Mach gefälligst Musik und höre auf, Dein ganzes Talent durch die Nase zu ziehen!"
