Die Promi-Muttis Nicole Richie, Minnie Driver und Tori Spelling sollen ihre wenige Monate alten Babys bereits damit ausgestattet haben: High Heels für Kinder. Neben Baby-Parfüm, Sonnenbrillchen und Designer-Strampelhosen sind die Minischuhe der neuste Schrei bei modebewussten amerikanischen Müttern.
Die Schuhe für Babys im Alter bis zu sechs Monate sind bereits für 35 Dollar zu haben. Es gibt sie im Zebra- oder Leopardenlook, pink oder schwarz glänzend oder einfach nur in Satin. Durch ihre klobige Form erinnern sie allerdings nicht an Manolo Blahniks, sondern eher an das Schuhwerk von Marge Simpson oder Daisy Duck.
"Heelarious" haben die Erfinderinnen Britta Bacon und Hayden Porter ihre Baby-Schuh-Kollektion mit den Absätzen genannt. Das Fantasiewort setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen "Heel" (für Absatz) und "Hilarious" (für lustig) und soll damit deutlich machen, dass es den beiden Amerikanerinnen mit ihren Babyschuhen nicht bierernst ist.
Absätze der Baby-High-Heels sind aus Schaumstoff
Obwohl Britta selbst nie High Heels mochte, hatte sie die ungewöhnliche Idee für die Schuhe. Irgendwann überlegte sie sich, dass es lustig wäre, wenn sie ihrer eigenen Tochter auf einer Babyparty von Schuh-verrückten Freundinnen High Heels anziehen würde. Mit ihrer Freundin Hayden zusammen bastelte sie einen Schaumstoffschuh, der aussah wie ein High Heel - die "Heelarious" waren geboren.
"Mögen diese Schuhe so viele Lächeln und Lacher in ihr Leben bringen, wie sie es in unserem getan haben", schreiben die beiden auf ihrer Website www.heelarious.com. Doch die Baby-Schuhe stoßen nicht nur auf Zuspruch. Sie sind zwar aus orthopädischer Sicht unbedenklich, da sie komplett aus Schaumstoff gemacht und nur für Kinder im Krabbelalter gedacht sind. Selbst bei Gehversuchen würden die Absätze sofort einknicken. Trotzdem hagelt es Kritik.
Kritik am Erwachsenen-Look
"Unsere Kinder müssen Kinder bleiben dürfen", sagt die Kinderschutzvereinigung "Love Our Children" aus den USA und wendet sich damit gegen einen Trend, der besonders in Amerika zu beobachten ist: Kinder - selbst im Babyalter - werden angezogen und ausgestattet wie kleine Erwachsene. Auch in deutschen Internetforen, zum Beispiel auf der Seite der Frauenzeitschrift "Emma", ist das der Hauptkritikpunkt. "Ich find' so etwas abartig. Habe schon einige Dokumentation darüber gesehen, in der kleine Kinder von ihren Eltern zu Models gedrillt werden" schreibt einer der User.
"Die Schuhe sollen die Leute lediglich zum Lachen bringen. Sie sind sicher und verletzen die Kinder nicht", begegnet Hayden Porter der Kritik - offenbar mit Erfolg. Nachdem die Schuhe Ende Juni auch in Europa auf den Markt kamen, wurden innerhalb von zwei Wochen zweitausend Stück an Kunden in London, Irland und Belgien verkauft. 50 Geschäfte in Amerika verkaufen die Schuhe und auch online sind sie zu ordern.
Die Erfinderinnen planen schon ihr nächstes Projekt. Diesmal für Jungs. Was genau es wird, das will Hayden Porter nicht verraten. "Wir werden es 'He-larious' nennen, und es kommt Ende August auf den Markt, also halten Sie danach Ausschau", sagt sie.