Die Liste der Was-auch-immer-»Luder« - ursprünglich wohl eine Wortschöpfung der »Bild«-Zeitung - ist lang und wird immer länger. Um ein Luder zu sein, müssen Frauen wohl ganz bestimmte Kriterien erfüllen. Schön müssen sie sein, das ist klar. Sexy, logisch. Und ein wenig Busen muss schon auch zu sehen sein. Die meisten Luder sind langhaarig, zeigen uns all die Luder-Bilder. Kurvig, erotisch und freizügig.
»Leichtfertige weibliche Person«
Doch eines darf das Luder auf keinen Fall haben: Ähnlichkeit mit dem, was es laut Brockhaus eigentlich ist. »Aas«, das an einem Luderplatz ausgelegt wird, um Raubwild anzulocken. Die Übersetzung aus dem Mittelhochdeutschen klingt da schon besser. »Luoder« wird übersetzt mit »Lockspeise«. Umgangssprachlich, wissen Lexika, versteht man unter einem Luder eine »leichtfertige weibliche Person«.
Neue Luder braucht das Land
Gerade in die Luder-Liste aufgenommen: Shawne Fielding, die Gattin des Schweizer Botschafters in Berlin, Thomas Borer. »Warum darf eine Diplomatenfrau nicht attraktiv sein und Spaß am Leben haben,« fragt sie, die schon des öfteren beim Schweizer Außenministerium für Unmut gesorgt hat. Das letzte Mal war sie in den Schlagzeilen, als sie sich im Mini-Rock auf dem Schoß von Scorpions- Sänger Klaus Meine räkelte.
Sie fehlen noch in der Luder-Liste
Wird Shawne-Fielding das »Politik-Luder«? Gesucht wird auch noch nach einem »Kabinetts-Luder«, heißt es. Dafür gibt es in der ellenlangen Luder-Liste auch das »Hollywood- Luder« - das ist die Schauspielerin Penelope Cruz. Oder das Plakatwand-Luder, das Model Margareth Lahoussey-Duvigny. Oder ganz einfach das »freche Luder« - so bezeichnete CSU-Politiker Peter Ramsauer eine Grünen-Kollegin im Bundestag.