Manchmal wirkt er fast überirdisch. Für weibliche Fans sowieso, gilt Brad Pitt doch angeblich als aktuell attraktivster Mann auf dem Planeten. Doch auch neutrale Beobachter sind von Auftritten des 40-Jährigen fasziniert, gerade außerhalb von Filmen. Immer charmant beantwortet er jede noch so private Frage und strahlt dabei große Ruhe aus. Entschlossen und sensibel ist auch sein Auftritt in Wolfgang Petersens Monumentalwerk "Troja".
Hier verkörpert er den Kriegshelden Achilles, der die Griechen zum Sieg über Troja führt. Für die Rolle des fast unverwundbaren Kriegers scheint Pitt prädestiniert. Nur mit einem gepanzerten Miniröckchen bekleidet lässt er seine Muskeln spielen und zeigt dabei viel Haut. Lässt sich von der schönen Briseis (Rose Byrne) becircen. Tritt als Rächer auf, um seinen Namen für die Geschichtsschreibung zu retten.
Die Muskeln des Achilles sind echt
Eines allerdings mag der auch unter dem Spitznamen "Prickel-Pitt" bekannte amerikanische Schauspieler jedoch gar nicht so gern. Und das sind Nachfragen, ob seine Muskeln in dem Film denn nun echt seien, oder ob ein Double dafür eingesprungen sei. Selbstverständlich seien diese echt, ein Produkt eines harten, monatelangen Trainings. "Das hat viel Arbeit gekostet und viel Konzentration erfordert, die ich manchmal verlor", erklärt er, dieses Mal ohne zu lächeln.
Aber gerade für Rollen wie die des Achilles habe es sich gelohnt, Schauspieler zu werden. "Die großen gigantischen Schlachtszenen und daneben die sehr persönlichen Momente, das ist die perfekte Mischung", erzählt er und lächelt schon wieder. Darüber hinaus habe er von dem griechischen Krieger einiges gelernt, beispielsweise was Leidenschaft sei. Er könne sich mit Achilles identifizieren. "Ich würde auch in den Krieg ziehen, um meine Überzeugungen zu verteidigen."
Im Hühnchenkostüm im Schnellimbiss
Pitt wirkt nie arrogant. Seinen Fans gibt er geduldig Autogramme, schüttelt ihre Hände, lässt sich von ihnen fotografieren. Das liegt vielleicht auch daran, dass er für seinen steilen Aufstieg hart kämpfen musste.
Angefangen hatte seine Karriere eher unspektakulär. Ein Schnellimbiss in Hollywood warb ihn an: In einem Hühnchenkostüm sollte er Kunden anlocken. Dann folgten Werbespots und Auftritte in der Serie "Dallas". Zu seinem Durchbruch verhalf ihm ein Kurzauftritt in dem Frauen-Roadmovie "Thelma & Louise". Danach war er unter anderem mit Tom Cruise in "Interview mit einem Vampir" (1994), "Sieben Jahre in Tibet" (1997), "Fight Club" (1999) und "Ocean’s 11" (2001) zu sehen. Für seine Rolle als nervlich höchst instabiler Wissenschaftler-Sohn in "12 Monkeys" (1995) wurde Pitt für den Oscar in der Kategorie "bester männlicher Nebendarsteller" nominiert.
Verheiratet ist Pitt seit vier Jahren mit Jennifer Aniston. Sehr gut könne er sich vorstellen, bald Vater zu werden, sagt er.