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Persönliches Essay "Der Beginn der Trauer": Bruce Willis' Tochter Tallulah spricht über die Krankheit ihres Vaters – und ihre eigenen Dämonen

Bruce Willis und Tallulah Willis
In einem persönlichen Essay spricht Tallulah Willis auch über die Erkrankung ihres Vaters, Schauspieler Bruce Willis
© Screenshot Instagram buuski
Erst kürzlich gab Bruce Willis' Familie bekannt, dass der Actionheld an einer "Frontotemporalen Demenz" erkrankt ist. Wie Tallulah Willis die Krankheit bemerkte und wie sie mit der Trauer umgeht, hat die Tochter des Filmstars jetzt selbst in einem persönlichen Essay beschrieben. 

Tallulah Willis hat nicht nur mit der Sorge um ihren erkrankten Vater Bruce Willis zu kämpfen, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen und Diagnosen. Das beschreibt die Tochter des Filmstars jetzt selbst in einem sehr persönlichen Essay in der "Vogue". 

Bruce Willis: Tochter Tallulah spricht über ihre eigenen Krankheiten und seine Demenz

Dabei geht sie zu Beginn weit zurück in die Vergangenheit. Sie erinnert sich an den Tag, als sie als elfjähriges Mädchen Fotos von sich auf Klatschseiten im Internet fand und die Kommentare dazu las. "Wow, sie sieht deformiert aus. Sieh dir ihr männliches Kinn an – sie ist wie eine hässliche Version ihres Vaters. Ihre Mutter muss so enttäuscht sein", erinnert sie sich an die Beiträge von unbekannten Nutzern. Worte, die sie nachhaltig beeinflussen sollten. 

Denn wie Willis erklärt, fühlte sie sich nie wohl als Teenagerin, wollte aber gleichzeitig nicht darüber sprechen, um keine Aufmerksamkeit auf ihre Familie zu lenken. Als sie sich mit 20 Jahren psychiatrisch behandeln ließ, berichteten Zeitungen darüber. Heute, mit 29 Jahren, hat sie sich entschieden, ihre Geschichte selbst zu erzählen. Vor rund zwei Jahren litt Willis, die sich selbst als "Nepo Baby" bezeichnet und sich deshalb hüten will, so zu wirken, als würde sie sich beschweren, an Magersucht. Während sie mit ihrer Gesundheit zu tun hatte, wurde immer ersichtlicher, dass mit ihrem berühmten Vaters etwas nicht stimmt. 

"Es begann mit einer Art vager Unaufmerksamkeit, die die Familie auf den Hörverlust in Hollywood zurückführte", erklärt sie in der "Vogue". Man habe gedacht, die Arbeit an lauten Action-Sets habe Willis einfach beeinträchtigt. "Später weitete sich diese Unempfänglichkeit aus, und ich nahm sie manchmal persönlich. Er hatte zwei Kinder mit meiner Stiefmutter, Emma Heming Willis, bekommen, und ich dachte, er hätte das Interesse an mir verloren", gibt die 29-Jährige zu. Wieder schlichen sich die zerstörerischen Gedanken aus ihren Teenager-Zeiten in ihr Hirn: "Ich bin nicht schön genug für meine Mutter, ich bin nicht interessant genug für meinen Vater."

"Der Beginn der Trauer"

Willis gibt zu, dass sie selbst zu krank war, um der Krankheit ihres Vaters genügend Beachtung zu schenken. In ihren Zwanzigern wurden bei ihr erst Depressionen diagnostiziert, dann ADHS, Anorexie und später dann eine Borderline-Persönlichkeitstörung. "Während ich mich mit meiner Körperdysmorphie beschäftigte und sie auf Instagram zur Schau stellte, kämpfte mein Vater im Stillen", beschreibt Willis die Situation vor rund zwei Jahren. Als sie im Sommer 2021 eine Hochzeit besuchte, auf der der Vater der Braut eine Rede hielt, traf es sie wie ein Schlag. "Plötzlich wurde mir klar, dass ich diesen Moment nie erleben würde, dass mein Vater als Erwachsener bei meiner Hochzeit über mich sprechen würde. Es war niederschmetternd. Ich verließ den Esstisch, ging nach draußen und weinte im Gebüsch", beschreibt sie den Zusammenbruch. 

Heute habe sie akzeptiert, dass ihr Vater krank ist. "Ich weiß, dass Herausforderungen bevorstehen, dass dies der Beginn der Trauer ist, aber die ganze Sache, sich selbst zu lieben, bevor man jemand anderen lieben kann – sie ist real", sagt Willis. Wenn sie heute im Haus ihres Vaters ist, sammelt sie alles, was ihr irgendwann wichtig sein könnte, wenn er nicht mehr da ist. Unter anderem habe sie Sprachnachrichten ihres Vaters auf einer Festplatte gespeichert. Außerdem erinnert sie sich, dass sie kürzlich einen Notizzettel in seinem Arbeitszimmer fand, auf den er einzig und allein "Michael Jordan" geschrieben hatte. Warum, weiß sie nicht, doch sie hat den Zettel dennoch aufbewahrt. 

"Ich wechsle ständig zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, wenn ich über Bruce spreche: er ist, er war, er ist, er war. Das liegt daran, dass ich Hoffnungen in meinen Vater setze, die ich nur ungern aufgebe", erklärt sie. "Es war nicht leicht, in einer so berühmten Familie aufzuwachsen, und ich hatte Mühe, in den langen Schatten, die meine Eltern warfen, einen Lichtfleck zu finden. Aber immer öfter habe ich das Gefühl, dass ich in diesem Licht stehe", so Tallulah Willis. Heute sei ihr vor allem wichtig, es ihrem Vater so angenehm wie möglich zu machen. 

Quelle: "Vogue"

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