Gesundheit Willis, Reagan, Assauer: Warum Demenz jeden treffen kann und weshalb sich die Krankheitsbilder so unterscheiden

Bruce Wille, ein Mann mit Glatze und im Hemd, steht vor einer Wand
Die Familie des Schauspielers teilte Anfang des Jahres mit, dass bei Bruce Willis Frontotemporale Demenz diagnostiziert worden sei
© Charles Sykes / Invision via AP / dpa
Der Fall Bruce Willis zeigt: Alzheimer ist nur eine Form der Demenz. Andere Formen des Gehirn-Verfalls verlaufen teils ähnlich, teils sehr anders. Ein aktueller Überblick.

Gut zwei Prozent der in Deutschland lebenden Menschen leiden an einer Demenz. Das sind etwa 1,8 Millionen, und Jahr für Jahr kommen nach den Schätzungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft mehr als 400.000 Diagnosen dazu. Das Verhältnis dieser Zahl zur Gesamtzahl der Demenzfälle zeigt die hohe Sterblichkeit. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen ist die enorme Belastung durch die Hirnleistungsverluste Tag für Tag präsent. Doch meist erst, wenn es wieder einmal Prominente trifft, gerät das so leidvolle und darum oft verdrängte Thema wieder für eine Zeit in den Fokus der Öffentlichkeit.

So war es auch Anfang des Jahres beim US-Schauspieler Bruce Willis, der nach Angaben seiner Familie an einer "Frontotemporalen Demenz" erkrankt ist. Kürzlich sagte seine Ehefrau Emma Heming-Willis in einem Interview, es sei "schwer zu wissen", ob er sich seiner Krankheit bewusst sei. Der Begriff "Frontotemporale Demenz" dürfte den meisten Menschen ohne spezielle medizinische Kenntnisse vor Bekanntwerden von Willis' Erkrankung unbekannt gewesen sein, macht diese Form des geistigen Verfalls doch nur etwa zehn Prozent der Fälle insgesamt aus.

Allen geläufig dürfte dagegen die mit rund zwei Dritteln der Fälle am häufigsten diagnostizierte Demenz sein: die Alzheimersche Krankheit, unter der etwa der frühere US-Präsident Ronald Reagan litt, Schauspieler wie Karl-Heinz Böhm ("Sissi") und Peter Falk ("Columbo"), Sportler wie Rudi Assauer und Ottmar Walter. Der Name des deutschen Psychiaters Alois Alzheimer, der die auf seine Forschung zurückgehende Form der Demenz 1906 entdeckt hatte, steht heute für viele geradezu synonym für eine Demenz.

Doch so komplex wie das Neuronennetz unseres Kopfes sind auch die Ursachen für den Verlust unserer geistigen Leistungsfähigkeit und die Art, wie sich die bemerkbar macht – von zumindest anfangs noch alltäglich scheinenden Gedächtnislücken bis hin zu Halluzinationen oder dramatischen Veränderungen der Persönlichkeit. Je nachdem, welche Hirnregion besonders oder zumindest zuerst betroffen ist, sind auch die Symptome gelagert. Wenn auch das Risiko für eine solche Erkrankung des Zentralnervensystems mit dem Alter deutlich ansteigt, so ist doch zumindest nicht jede unausweichliches Schicksal. 

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