Die Proteste gegen die Fernsehsendung "Germany's Next Topmodel" ließen sowohl Top-Model Heidi Klum, 32, als auch den Sender ProSieben kalt. Während die 32-Jährige ihre Model- Suche vehement verteidigte, kündigte Sender ProSieben bereits eine Verlängerung der letzten drei Folgen von "Germany's Next Topmodel" um jeweils eine Stunde an. Der Münchner Privatsender begründete dies mit der "positiven Zuschauerresonanz". Politiker und Mediziner werfen Klum vor, ihre Modelshow verführe Jugendliche zur Magersucht. Zwei Wochen nach dem Start der Sendung Ende Januar sah sich das seit Jahren international erfolgreiche Model mit Negativ-Schlagzeilen konfrontiert.
In der ARD-Talkshow "Beckmann" setzte sich die in die Kritik geratene Klum zur Wehr: "Die Schlagzeilen finde ich ungerecht", sagte sie und bekannte, dass sie mit einer solchen Entrüstung über ihre Model-Suche "überhaupt nicht" gerechnet habe. Klum: "Es war wie ein Schock." Sie selbst gebe auf die Berichte in der Boulevardpresse nicht viel. "Das ist ein Gossip, den man gerne liest", meinte Klum. "Ich bin sehr stolz auf die Sendung, immer noch."
"Wir sind nicht gemein"
Die zweifache Mutter verwies bei "Beckmann" auf die harte Realität in ihrer Branche: "Ich kann mich auch nicht gehen lassen, auf die Couch setzen und Chips essen. Ich muss hart daran arbeiten." Wenn renommierte Designer "27 Mädchen laufen lassen, sagt auch keiner 'die sind auch alle dünn'", sagte sie. "Wir suchen keinen, der spindeldürr und krank ist. Ich glaube nicht, dass wir gemein zu den Mädchen sind oder sie unterbuttern." Es gehe nicht um Abnehmen und dünner werden. Wenn eines der Nachwuchsmodels Probleme hätte, "würden wir das merken".
Ungeachtet der Kritik will Klum nach ihrer Karriere in der Modewelt in der TV-Branche arbeiten. "Nicht unbedingt vor der Kamera. Aber ich mache schon gerne Fernsehen und habe verschiedene Ideen, die ich gerne umsetzen würde." In den zehn Folgen der Show wetteiferten die Kandidatinnen um einen Modelvertrag. Beim Finale im März setzte sich die 18-jährige Lena Gercke aus Cloppenburg gegen ihre Konkurrentinnen durch.