Auf Twitter wollte der umstrittene Influencer Andrew Tate Greta Thunberg provozieren – doch anscheinend hatte er nicht mit der Schlagfertigkeit der Klima-Aktivistin gerechnet. Tate prahlte in einem Tweet mit seinen zahlreichen Autos und machte sich über eine Rede von Thunberg lustig. Außerdem forderte der 36-Jährige die Schwedin auf, ihm ihre E-Mail-Adresse zukommen zu lassen, damit er ihr eine komplette Liste seiner Sportwagen schicken konnte.
Thunberg aber griff zu einem Konter, der Twitter in Aufruhr versetzte. Tate, der für seine frauenfeindlichen Sprüche bekannt ist und deshalb auf mehreren Social-Media-Plattformen gesperrt wurde, solle ihr gern eine Mail an "smalldickenergy@getalife.com" schicken – eine Attacke unter der Gürtellinie, im wörtlichen Sinne. Auf Twitter gab es für Thunberg und ihre Schlagfertigkeit jede Menge Lob – aber auch vereinzelte Kritik.
Greta Thunberg kontert Andrew Tate
"Kann bitte jemand die Polizei rufen, sie hat ihn gerade verbal umgebracht", scherzte ein User. "Er braucht jetzt einen Krankenwagen", kommentierte jemand anders. Andere stellten Thunbergs Antwort amüsiert in Zusammenhang mit ihrem Kampf gegen den Klimawandel: Mit dieser eiskalten Reaktion habe sie die Erderwärmung gestoppt.
Andrew Tate war wegen seiner frauenverachtenden Inhalte über längere Zeit auch auf Twitter gesperrt und durfte seinen Account erst reaktivieren, als Elon Musk die Plattform übernahm. Einen Macho wie ihn dürfte Thunbergs Anspielung besonders treffen. Internet-User änderten sogar den Wikipedia-Eintrag des ehemaligen Kickboxers: Dort war zeitweise ein Kampf gegen Greta Thunberg eingetragen, den Tate durch technischen K.o. verloren habe. Ort des Kampfes: "Die Straßen von Twitter".
Kritik von Feministinnen
Doch nicht alle wollten Thunberg feiern – auch wenn sie grundsätzlich auf ihrer Seite standen. "Lasst uns aufhören, Männer nach der Größe des Penis zu bewerten", forderte die Pornografieforscherin Madita Oeming. Sich über einen kleinen Penis lustig zu machen, sei "zutiefst unfeministisch", schrieb eine Twitter-Userin und warf der 19-Jährigen "Bodyshaming und Verbreitung von toxischer Männlichkeit" vor. Eine andere Nutzerin schrieb: "Als Feministinnen sollten wir uns nicht auf sein Sprachniveau herabbegeben."
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Andrew Tate selbst reagierte auf Thunberg (nach einer Bedenkzeit von rund 36 Stunden) mit einem berühmten Zitat von ihr: "Wie kannst du es wagen?" Später wandte er sich in einem Tweet noch einmal an die Klima-Aktivistin – mit einer eher uninspirierten Antwort: "Danke, dass du durch deine E-Mail-Adresse bestätigt hast, dass du einen kleinen Penis hast." In einem wirren Video, das er veröffentlichte, behauptete Tate weiter, Thunberg sei manipuliert worden und eine "Sklavin der Matrix". Die große Zustimmung für ihren Tweet sei auf eine "Bot-Farm" zurückzuführen, so Tate.
Quellen: Greta Thunberg auf Twitter / Andrew Tate auf Twitter / Wikipedia / Madita Oeming auf Twitter

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