Nach Theater-Rauswurf "Wir sind Herrn Kretschmer nicht böse"

Guido Maria Kretschmer
Gern gesehener Gast am Laufsteg und Partys: Fürs Theater braucht Guido Maria Kretschmer aber nach wie vor eine Eintrittskarte.
© Stephanie Pilick/DPA
Er ist Berlins Designerliebling. Trotzdem musste Guido Maria Kretschmer am Wochenende eine Aufführung verlassen, weil er keine Karte hatte. Das Theater hält die Entscheidung für richtig.

Bitte gehen Sie jetzt: Liliana Matthäus flog in Berlin einst aus der Modenschau von Designerin Susanne Wiebe, weil sie sich ohne Einladung einfach ins Publikum gesetzt hatte. Noch schlimmer ist es Eva Herman ergangen. Die sorgte wegen ihrer Ansichten zum Frauenbild im Dritten Reich für einen Eklat in der ZDF-Talkshow von Johannes B. Kerner, der sie schließlich aus der Sendung komplementierte.

Ein Rauswurf ist für Prominente eine unangenehme, da meist neue Erfahrung. Die musste am Wochenende auch Designer-Liebling Guido Maria Kretschmer machen. Der wollte die Show seiner Freundin Gabi Decker in der "Bar jeder Vernunft" besuchen, hatte allerdings keine Eintrittskarte. Stattdessen mogelte er sich durch die Einlasskontrollen - mit entsprechenden Folgen. Kretschmer musste das Theater verlassen.

Nun hätte er sich als Freund der Kabarettistin einfach auf die Gästeliste setzen lassen können. Oder eine Eintrittskarte kaufen. Alles wäre gut gewesen. Hat er aber nicht. Offenbar war es so, dass Kretschmer das Theater erst in der Pause betrat, sich zu Freunden setzte, die bereits einen Tisch - mit dazugehöriger Eintrittskarte - hatten. Eine Herausforderung für das Personal. Das handelte schließlich wie bei jedem anderen Besucher: keine Karte, keine Vorstellung.

Bar jeder Vernunft
Das Theater "Bar jeder Vernunft" ist in einem Zeltbau untergebracht, die Gäste sitzen an Tischen.
© Dirk Plamboeck/Bar jeder Vernunft

Keine Extrawurst für Designer

Kretschmer behauptet in der "Bild"-Zeitung, er habe angeboten, den Ticketpreis auf die Getränkerechnung setzen zu lassen, doch das Theater sei darauf nicht eingegangen. Auch seine Erklärung, er sei ein guter Freund von Gabi Decker, habe nicht gewirkt. "Da habe ich meinem Mann noch einen Kuss gegeben, dann bin ich gegangen", sagte Kretschmer, der sich offenbar erhofft hatte, auch ohne Eintrittskarte bleiben zu dürfen.

Das Theater stellt die Sachlage auf stern-Nachfrage etwas anders dar. Von einem Angebot, die Kosten für die Eintrittskarte nachträglich in Rechnung zu stellen, wisse man nichts. "Das ist mir nicht bekannt", sagte eine Sprecherin der "Bar jeder Vernunft", die in einem Jugendstil-Spiegelzelt in Berlin-Wilmersdorf beheimatet ist und Platz für zirka 200 Zuschauer bietet. Sie legt Wert darauf, dass es nicht zu einem Eklat gekommen sei. "Wir sind Herrn Kretschmer nicht böse. Er ist ein gern gesehener Gast."

Aber eben mit Eintrittskarte. Auch für Berliner Lieblingsdesigner gibt es eben keine Extrawurst.

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