Aussagen des Arztes Opiate und Alkohol: Johnny Depps Drogenprobleme werden vor Gericht ausgebreitet

Schauspieler Johnny Depp kämpft vor Gericht um seinen Ruf.
Schauspieler Johnny Depp kämpft vor Gericht um seinen Ruf.
© Shawn Thew / Picture Alliance
Die Hollywoodstars Johnny Depp und Amber Heard wollen sich einmal geliebt haben, inzwischen zerfleischen sie sich vor Gericht. Nun ging es einmal mehr um Depps Drogenprobleme. 

Die Schlammschlacht zwischen den Ex-Eheleuten Johnny Depp und Amber Heard nimmt vor Gericht derzeit Fahrt auf. Jeden Tag ploppen weitere düstere Geheimnisse aus dem Privatleben der Hollywoodstars an die Öffentlichkeit. Ein Thema dabei sind Drogen. So hatte Heards Anwältin direkt zur Eröffnung des Verfahrens davon gesprochen, "dass Depps Monster zum Vorschein kommt, wenn er trinkt und Drogen nimmt". Nun bestätigte ein Arzt, dass Depp wohl tatsächlich während der Beziehung mit Suchtproblemen zu kämpfen hatte.

In der Aussage des Arztes David Kipper, die vor Gericht vorgespielt wurden, ist unter anderem von Alkohol, Opiaten und Benzodiazepinen die Rede, die Depp eingenommen haben soll. Demnach habe Depp, als er bereits mit Heard verlobt war, versucht von den Drogen loszukommen. Geplant sei eine zweiwöchige Entgiftung gewesen, die Depp fern von Hollywood in seinem Haus auf den Karibischen Inseln hinter sich bringen wollte. Immer wieder aber habe Depp, so der Arzt, kalte Füße bekommen, alles abblasen wollen. Depps Schwester, Christi Dembrowski, hatte hingegen ausgesagt, dass sie die Befürchtung, dass der Schauspieler drogenabhängig und verzweifelt sei, jemals davon loszukommen, nicht teile.

Depps Suchtprobleme

Abhängig von den Opiaten sei Depp, so der Arzt, nach einem zahnärztlichen Eingriff geworden. Von diesen zu entgiften aber, das habe dem Schauspieler, der während dieser Zeit auch an Depressionen und Angstzuständen gelitten haben soll, "Angst" gemacht. "Er glaubte nicht, dass er es schaffen würde", so Kipper. Nach einem Gespräch sei der Schauspieler dann aber doch an Bord gewesen. Später in der Ehe habe laut des Arztes zudem Sorge über einen missbräuchlichen Konsum von Xanax-Tabletten bestanden. Xanax ist ein starkes Medikament, das gegen Angststörungen und Panikattacken eingesetzt wird. Aufgrund seiner Wirkung aber auch als Droge konsumiert wird.

Depp hat seinen Drogenkonsum bereits in einem früheren Verfahren in Großbritannien bestätigt. Damals hatte er gegen das Boulevardblatt "The Sun", das ihn als Frauenschläger bezeichnet hatte, prozessiert und verloren. Damals sagte Depp aus, dass er "in einem sehr jungen Alter" mit dem Drogenkonsum begonnen habe, zu einer Zeit als sein Zuhause weder sicher noch stabil gewesen sei. Sein früher Drogen- und Alkoholkonsum sei die einzige Möglichkeit gewesen, sagte er, die er gefunden habe, "um den Schmerz zu betäuben".  Laut Informationen, die "People" vorliegen, führte er aber aus, dass er über weite Teile der Ehe mit Heard kein Alkohol, keine Drogen konsumiert habe. Und dass seine damalige Ehefrau, "anstatt meine Nüchternheit zu unterstützen", ihn zum Trinken und zur Einnahme von Drogen ermutigt habe.

Bereits während des Eröffnungsplädoyers hatte Heards Anwalt, Ben Rottenbaum, davon gesprochen, dass seine Mandantin ein Opfer häuslicher Gewalt geworden sei, verübt von Depp. Die Gewalt sei vielfältig gewesen. Er sprach sowohl von physischer, emotionaler, verbaler und psychologischer sowie sexueller Gewalt. Anschuldigungen, die ein Sprecher von Depp als "frei erfunden" bestritt. 

Amber Heard und Johnny Depp lernten sich bei Dreharbeiten im Jahr 2011 kennen. 2016 trennten sie sich. Damals reichte die Schauspielerin eine einstweilige Verfügung gegen Depp ein, beschuldigte ihn der häuslichen Gewalt. Auch zu diesem Zeitpunkt wies der Schauspieler alle Vorwürfe von sich. Das Paar einigte sich in der Folge außergerichtlich. Gegessen war die Sache damit aber nicht. Im aktuellen Prozess verklagt sich das Ex-Paar gegenseitig wegen Verleumdung. Der Prozess wird voraussichtlich noch weitere fünf Wochen dauern.

Quelle: People, The Guardian

tpo

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