Popstar Katy Perry und weitere prominente Frauen sind am Montag ins All geflogen. Die Rakete New Shepard des US-Unternehmens Blue Origin startete kurz nach 8.30 Uhr (Ortszeit, 15.30 Uhr MESZ) von West-Texas aus, wie in einem Livestream zu sehen war. Die Kapsel setzte nach nur 10:22 Minuten wieder sicher auf der Erde auf. Die maximale Geschwindigkeit auf dem Weg ins All betrug etwa 3600 Kilometer pro Stunde.
Im Livestream hörte man die Astronautinnen der ausschließlich weiblichen Crew auf über 100 Kilometer Höhe vor Freude rufen und feiern. Eine Person an Bord schien zu schreien: "Wir sind im All!" Katy Perry hatte angekündigt, in der Schwerelosigkeit singen zu wollen – nach der Landung wurde klar, dass die 40-Jährige tatsächlich einige Zeilen des Hits "What a wonderful World" im All performte.
15 Alltags-Technologien, die es ohne die Raumfahrt nicht gäbe

In den 90er-Jahren hat ein Team am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa Kameralinsen entwickelt, die klein genug sind, um sie an Raumfahrzeugen für interplanetare Missionen anzubringen – und die bei geringem Energieverbrauch Fotos von hoher Qualität schießen. Das Resultat nahm nicht nur bedeutend weniger Platz weg, sondern war auch kostengünstiger zu produzieren als alle anderen Bildsensoren. JPL zufolge ist diese Technologie auch heute noch in einem Drittel aller Kameras verbaut – unter anderem in Handys, Digitalkameras und medizinischen Apparaturen
Katy Perry singt Lied von Louis Armstrong
Sie habe das Lied von Louis Armstrong bereits zuvor auf Konzerten gecovert. "Ich hatte keine Ahnung, dass ich eines Tages beschließen würde, ein bisschen davon im Weltraum zu singen", sagte Perry. Nach der Landung kniete sie sich auf den Wüstenboden und küsste den Sand.
An Bord war neben Perry auch Lauren Sánchez, die Verlobte von Blue-Origin-Besitzer Jeff Bezos. Nach der geglückten Landung öffnete Bezos persönlich die Luke der Raumkapsel. Sánchez beschrieb ihren Blick auf die Erde aus dem All dann folgendermaßen: "Es war ruhig, aber gleichzeitig auch sehr lebendig. Und du siehst es dir an und denkst: Wir sitzen da alle in einem Boot. Das ist alles, woran ich denken kann: Wir sind so verbunden, verbundener, als man denkt."
Katy Perry und Verlobte von Jeff Bezos an Bord
Blue Origin hatte 2021 damit begonnen, wohlhabende Touristen und Prominente mit der Rakete New Shepard an den Rand des Orbits zu schicken. Dabei sollen die Insassen für kurze Zeit die Schwerelosigkeit erleben, die Raumkapsel überquert die Kármán-Linie – die international anerkannte Grenze zum Weltraum, hundert Kilometer über dem Meeresspiegel.
Neben Perry und Sánchez flogen diesmal die Wissenschaftlerin Amanda Nguyen, die ehemalige Nasa-Raketenforscherin Aisha Bowe, die CBS-Moderatorin Gayle King und die Filmproduzentin Kerianne Flynn mit.
Katy Perry will ihre Tochter inspirieren
Perry hatte vor dem Flug gesagt, dass sie mit ihrer Teilnahme auch ein Vorbild für ihre Tochter Daisy sein wolle: Die gemeinsame Tochter mit Schauspieler Orlando Bloom solle dazu inspiriert werden, "ihren Träumen keine Grenzen zu setzen", sagte die Sängerin der Zeitschrift "Elle". "Ich bin einfach so aufgeregt, (...) das Strahlen in ihren Augen zu sehen, wenn sie die Rakete starten sieht und am nächsten Tag in der Schule erzählen kann: 'Mama war im Weltraum'".
Zudem zeigte sich Perry erfreut über persönliche Bezüge zu der Raumkapsel. Diese trage den Namen "Schildkröte" und habe ein "Feder"-Design – beides Kosenamen, die ihre Eltern ihr gegeben hätten, sagte sie in einem am Wochenende verbreiteten Instagram-Video. Dies sei ein gutes "Zeichen des Himmels" für ihren Flug.
Für die Blue-Origin-Flüge wird eine wiederverwendbare New-Shepard-Rakete verwendet. Sie ist nach Alan Shepard benannt, dem ersten US-Bürger im All. Während des Fluges löst sich die Kapsel mit den Insassen von der Rakete, die Rakete setzt dann als Erstes wieder senkrecht auf der Erde auf. Die Kapsel folgt wenig später an mehreren riesigen Fallschirmen, die ihre Geschwindigkeit abbremsen.