In den 70er Jahren avanciert sie mit Fotos im "Playboy" zum Sexsymbol. Mit 52 Jahren zieht sie sich 1995 erneut aus und beschert dem Magazin eine der besten Auflagen des Jahrzehnts. 14 Jahre später versuchen Zeitungen jetzt erneut ein Geschäft mit ihr zu machen - diesmal gegen ihren Willen: Mit Fotos von Farrah Fawcett im Rollstuhl und der Geschichte, sie liege im Sterben. Doch die Schauspielerin, die mit ihrer Rolle in der US-Serie "Drei Engel für Charlie" weltberühmt wurde, wehrt sich: gegen ihre Krebskrankheit und gegen die Medien.
"Farrah Fawcett ringt mit dem Tod" meldet die "Bild"-Zeitung am Mittwoch, die britische Gazette "The Sun" titelt bereits am Montag "Farrah ist dem Ende nahe". Mehrere amerikanische Medien berichten, Fawcett sei bewusstlos und liege im Koma. Grund für die Schlagzeilen war die Nachricht, dass die Schauspielerin am vergangenen Donnerstag wegen ihrer Krebserkrankung erneut in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Rückschlag nach Chemotherapie
Fawcett leidet seit 2006 an Analkrebs und unterzog sich daraufhin einer Chemotherapie. Nach anfänglichen Behandlungserfolgen kam es immer wieder zu Rückschlägen. Die Krankheit hat inzwischen auch ihren Darm und ihre Leber befallen, wie die Ärzte der 63-Jährigen diese Woche bestätigten. Sie dementierten jedoch, dass Fawcett im Sterben liege. Ihr Arzt teilte mit, dass sie wegen eines Blutgerinnsels behandelt wurde, was nicht direkt mit dem Krebs zu tun habe.
Fawcett bezeichnete die Todessschlagzeilen als "falsch oder übertrieben". "Farrah ist nicht in einem Koma und auch nicht bewusstlos", ließ sie über ihre Freundin Alana Stewart mitteilen. "Sie kann gehen. Und sie bleibt mit ihrem gewohnten Sinn für Humor guter Dinge." Ihr behandelnder Arzt, Dr. Lawrence Piro, sprach sogar von zwei Gegnern, gegen die seine Patientin kämpfen müsse: gegen Krebs und gegen die Medien.
Fawcett pöbelt: "Das kotzt mich an"
Bereits vergangene Woche lieferte sich Fawcett eine Schlacht mit Paparazzi-Fotografen. Auf dem Flughafen von Los Angeles wurde sie gegen ihren Willen im Rollstuhl fotografiert. Daraufhin beschimpfte Fawcett die ihrer Meinung nach skrupellosen Fotografen in einer Videobotschaft, die der Nachrichtensender "NBC" ausstrahlte. "Ich will einfach nicht im Rollstuhl fotografiert werden, was diese Fotografen ständig versuchen. Das kotzt mich an und macht mich richtig sauer", sagte Fawcett.
Schlagzeilen über seinen bevorstehenden Tod musste zuletzt auch Patrick Swayze über sich lesen. Seit Januar 2008 leidet der Schauspieler an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Danach war in verschiedenen Boulevardblättern mehrfach spekuliert worden, er liege im Sterben, obwohl er dies immer wieder dementiert hatte.
Trösten können sich Swayze und Fawcett mit einem alten Sprichwort: Totgesagte leben länger.