"Louis C.K. veröffentlicht ein Special, um das niemand gebeten hat", schrieb der Journalist Blake Montgomery des US-Magazins "Daily Beast" am vergangenen Samstag und brachte damit die Reaktionen vieler Menschen auf den Punkt.
Louis C.K. veröffentlicht Comedy-Programm
Im Herbst 2017, kurz nachdem die "New York Times" und der "New Yorker" die üblen kriminellen Machenschaften von Harvey Weinstein aufgedeckt hatten, wurden erste Vorwürfe gegenüber Komiker Louis C.K. laut. Fünf Frauen erzählten damals der "New York Times", C.K. habe sie sexuell belästigt - was er später zugab. Unter anderem habe er sie gezwungen, ihm beim Masturbieren zuzusehen.
Jetzt hat sich der Stand-up-Comedian mit einem Spezial-Programm zurückgemeldet. "Sincerely" heißt die Show, die er für knapp acht Dollar auf seiner Website anbietet. Doch die Witze, die der 52-Jährige darin reißt, sorgen bei vielen Kritikern für Unmut und Entsetzen. Denn laut dem Musikmagazin "NME" bezieht er sich darin direkt auf die Vorwürfe gegen ihn. "Ich mag es, mir einen runterzuholen, ich mag es nicht, allein zu sein, so viel kann ich euch erzählen", sagt er. "Ich werde einsam, es ist traurig. Ich mag die Gesellschaft. Ich mag es, zu teilen. Und ich bin gut darin. Wenn du gut bist im Jonglieren, würdest du das auch nicht alleine im Dunkeln machen. Du würdest Leute versammeln und sie beeindrucken", scherzt er.

Witze über sexuelle Belästigung und Frauen
Doch damit nicht genug. Der umstrittene Komiker vergleicht Sex mit Frauen an einem Punkt seines Programmes mit Sklaverei. "Wenn man annimmt, dass es ihr gefällt, ist es so, als hörte man Sklaven auf dem Feld singen und man sagt: 'Hey, die haben eine gute Zeit da draußen'", witzelt er.
Am Ende seiner Stand-up-Show erwähnt er dann auch noch, was er über einvernehmlichen Sex gelernt habe. "Männern wird beigebracht, die Frau zu fragen ob sie okay ist. Das Ding ist nur, Frauen wissen, wie sie mit etwas okay wirken, auch wenn sie nicht okay sind", sagt der Comedian.
Die Kritik an C.K. ließ nicht lange auf sich warten. US-Schauspielerin Ellen Barkin twitterte: "Louis C.K. hat einen Weg gefunden, aus sexueller Belästigung Profit zu schlagen ... während einer Pandemie." "Offenbar leidet die Menschheit gerade noch nicht genug", kommentierte eine Nutzerin die Neuigkeiten um den Komiker in Bezug auf die Coronakrise. Und die Autorin Jennifer Wood schrieb auf dem Kurznachrichtendienst: "Dass Louis C.K. ein Comedy-Special veröffentlicht, während wir alle unfreiwillig in unseren Zimmer eingesperrt sind und nicht raus dürfen, wirkt irgendwie passend."
Quellen: "Daily Beast" / "NME"