Schlankheitswahn im TV Moderatorin Ruth Moschner als "Presswurst" beschimpft

Ruth Moschner
Ruth Moschner in der Vox-Kochshow "Grill den Henssler"
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Ruth Moschner gehört seit fast 20 Jahren zu den erfolgreichsten Frauen der TV-Branche. Trotzdem wurde sie zu Beginn ihrer Karriere wegen ihrer kurvigen Figur unter Druck gesetzt. Das verriet die Moderatorin in einem Interview.

Sie gehörte zum Team der RTL-Comedysendung "Freitag Nacht News", moderierte die MDR-Talkshow "Riverboat" und gewann für ihre Präsentation des Formats "Grill den Henssler" 2015 einen Publikums-Bambi: Ruth Moschner ist seit vielen Jahren eine der erfolgreichsten Frauen im deutschen Fernsehen. Trotzdem war sie zu Beginn ihrer Karriere immer wieder Anfeindungen ausgesetzt - weil sie angeblich zu dick sei. Das offenbarte die 41-Jährige jetzt in einem Interview mit der Zeitschrift "Gala".

Ruth Moschner sollte für die Karriere abnehmen

Ruth Moschner
Ruth Moschner im März 2006 bei einer Party in Berlin
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"Am Anfang meines Fernseh-Jobs, mit 20, wurde mir 'geraten' abzunehmen. So eine Situation ist natürlich alles andere als angenehm. Wobei ich das Gefühl hatte, dass sich mein damaliger Chef dabei auch nicht wohl gefühlt hat. Aber natürlich hat man sich unter Druck gesetzt gefühlt, eine Diät zu machen", sagte Moschner.

Auch Stylisten und Designer hätten die 1,69 Meter große Moderatorin für ihre Figur kritisiert. "Ich erinnere mich noch gut an die Blicke mancher Stylisten, wenn sie völlig verzweifelt auf meine 'von einer Größe 34 weit entfernten' Hüfte geblickt haben und erstmal anfingen mit, 'hm... wie kaschieren wir das denn jetzt?'". Eine Modefirma weigerte sich sogar, Moschner einzukleiden, weil sie in den Klamotten angeblich wie "eine Presswurst" aussah.

Lob für verlorene Kilos findet Moschner merkwürdig

Die gebürtige Münchnerin ließ sich allerdings nicht beirren und machte trotz Kurven Karriere. "Wer was von seiner Arbeit versteht, kann auch weibliche Kurven gut einkleiden", sagt Moschner. Dass Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, oft nach ihrer Figur beurteilt werden, findet sie befremdlich. "Man bekommt schon erschreckend viel Lob, wenn man abnimmt. Das finde ich merkwürdig. Denn eigentlich heißt das ja, dass man vorher eben vielleicht doch 'nicht reingepasst' hat."

Inzwischen habe sie eingesehen, dass man es nie allen recht machen könne. "Die einen sind dazu geboren, Miss Bikini zu werden, die anderen können Menschen zum Lachen bringen", sagt Moschner - und Menschen zum Lachen bringen, das beherrscht sie perfekt.

jum

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