Peter Inselkammer war vor wenigen Wochen noch relativ zuversichtlich. Der Sprecher der Münchner Wiesnwirte schätzte die Chancen auf ein Oktoberfest 2021 auf fifty-fifty. Doch Oberbürgermeister Dieter Reiter ist weniger optimistisch. Der OB geht von einer coronabedingten Absage aus.
"Die Hoffnung wird von Woche zu Woche schwächer, wenn man ehrlich ist", sagte Reiter der "Bild"-Zeitung. Er sei eigentlich im vergangenen Jahr fest davon ausgegangen, dass es 2021 wieder eine Wiesn geben wird. Doch der Verlauf der Coronapandemie mache dies nun zunehmend unwahrscheinlich. "Stand heute könnte es nach den geltenden Regelungen nicht stattfinden", stellte der OB fest. Man könne nicht sagen, dass die Pandemie in irgendeiner Art am Abklingen sei. "Und deswegen kann man sich derzeit nur schwer vorstellen, dass es der Welt größtes Volksfest geben kann."
Oktoberfest-Wirte halten "Wiesn light" für nicht machbar
Im kommenden Monat will Reiter sich zum Thema mit Ministerpräsident Markus Söder zusammensetzen. Es mache Sinn, eine einheitliche Regelung für alle Volksfeste in Bayern zu finden. Bereits 2020 war das Oktoberfest wegen Corona abgesagt worden. Spätestens bis Juni muss Klarheit herrschen, da beginnen auf der Theresienwiese gewöhnlich die ersten Aufbauarbeiten für das größte Volksfest der Welt, das am 18. September starten sollte.

Wirtesprecher Inselkammer will auch keine "Wiesn light". Oktoberfestfans hatten eine Variante mit Abstand, Masken und weniger Besuchern ins Spiel gebracht. "Eine abgespeckte Version ist keine Wiesn. Das wollen wir nicht", sagte der Wirt des Armbrustschützenfestzeltes. "Mit Masken, begrenzten Plätzen und Abstand im Zelt: Das ist wirtschaftlich sinnlos – und das ist auch keine Wiesn, wie wir sie lieben und wollen. Das macht keinen Spaß."