Hollywood-Filmpreis Wegen sinkender Einschaltquoten: Acht Oscars werden nicht mehr live verliehen

Eine Oscar steht vor der Oscar-Verleihung vor dem Dolby Theatre
Der Oscar ist der bekannteste Preis der Filmindustrie. Doch die Einschaltquoten für die Übertragung der Verleihung sind seit Jahren rückläufig.
© Matt Sayles / DPA
Am 27. März findet im Dolby Theatre in Hollywood die 94. Oscar-Verleihung statt. Doch in diesem Jahr wird sie kürzer sein als bislang. Der Grund: Acht der begehrten Trophäen werden nicht mehr live verliehen.

Wer die Oscar-Verleihung live sehen will, der braucht vor allem eins: Sitzfleisch. Denn die Show, bei der die begehrte Filmpreis-Trophäe vergeben wird, dauert rund vier Stunden. Ein Grund, warum die Organisatoren sich jetzt für eine Veränderung bei der Preisverleihung entschieden haben. Am 27. März, wenn im Dolby Theatre in Hollywood die Goldjungen vergeben werden, werden acht Preise nicht mehr im Fernsehen verliehen. Damit sollen die sinkenden Einschaltquoten bekämpft werden.

In einem Schreiben, das am Dienstag an die Mitglieder der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences verschickt wurde, teilte der Präsident der Gruppe, David Rubin, mit, dass die Preise für Filmschnitt, Produktionsdesign, Ton, Make-up und Hairstyling, Musik (Originalmusik) und die drei Kurzfilmpreise (Dokumentarfilm, Live-Action und Animationsfilm) bei der Zeremonie vor Beginn der Live-Übertragung auf ABC verliehen werden.

Oscar-Verleihung soll gestrafft werden

Anstatt mit der Verleihung und der Übertragung gleichzeitig zu beginnen, wird die Zeremonie im Dolby Theatre eine Stunde vor der Fernsehübertragung beginnen. Die Präsentation und die Reden der ersten acht Gewinner werden geschnitten und während der dreistündigen Live-Übertragung gezeigt. Alle ausgezeichneten "Filmemacher in jeder Kategorie werden weiterhin den feierlichen 'Oscar-Moment' haben, den sie auf der Bühne des Dolby-Theaters verdienen", versicherte Rubin zur Beruhigung der betroffenen Filmschaffenden.

"Bei der Entscheidung, wie die Oscars produziert werden sollen, ist uns bewusst, dass es sich um eine Live-Fernsehshow handelt und wir müssen das Fernsehpublikum in den Vordergrund stellen, um die Zuschauerbindung zu erhöhen und die Show lebendig, dynamisch und relevant zu halten", schrieb Rubin. "Dies ist schon seit geraumer Zeit ein wichtiger Diskussionspunkt. Wir tun dies, während wir gleichzeitig daran denken, wie wichtig es ist, dass unsere Nominierten ein einmaliges Erlebnis genießen können."

Sinkende Einschaltquoten bei den Oscars

In den vergangenen Jahren sind die Einschaltquoten bei den Oscar-Verleihungen drastisch zurückgegangen. Vergangenes Jahr schauten nur gut zehn Millionen Menschen die Show. Das war ein Rückgang um 56 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 – und schon damals hatte die Zuschauerzahl ein Rekordtief erreicht.

Nach mehreren moderationslosen Oscars setzen die Produzenten in diesem Jahr auf das Trio Amy Schumer, Regina Hall und Wanda Sykes als Moderatoren. In der von Will Packer produzierten Show wird auch der Lieblingsfilm ausgezeichnet, über den die Fans auf Twitter abgestimmt haben.

Quellen: AP, DPA

jek

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