Der Auftritt war hochumstritten. Nachdem Prinz Andrew bei den Jubiläums-Festivitäten seiner Mutter, Königin Elizabeth II., wegen einer Covid-Erkrankung ausgefallen war, sollte er bei der jährlichen Zeremonie des "Hosenbandordens", dem Garter Day auftreten. Nach Druck aus der königlichen Familie sagte er nun doch ab – zumindest den öffentlichen Teil des Auftritts. Der Rückzug fällt in Überlegungen des Palastes, wie man mit dem gefallenen Prinz umgehen sollte.
Der Schritt kam überraschend. Andrew war als Mitglied des Ordens fest für die Zeremonie am Montag eingeplant, trotz deutlichen Gegenwindes in der Öffentlichkeit. In der Nacht zum Sonntag kam dann doch die Absage. Hinter den Kulissen soll es laut der "Sun" heiß hergegangen sein. Sowohl Prinz Charles als auch Prinz William sollen die Königin eindringlich bearbeitet haben, Andrew zur Absage zu bewegen.
Prinz Charles und Prinz William sprachen sich gegen Andrews Teilnahme aus
Hintergrund sind die Missbrauchsvorwürfe gegen den Prinzen. Nachdem Andrew sich durch eine außergerichtliche Einigung in Millionenhöhe mit dem mutmaßlichen Opfer vor einem Gerichtsstreit gerettet hatte und in der Folge Titel abgeben musste, liegt sein öffentliches Ansehen in Scherben. Den Berichten zufolge soll das letztlich auch der Auslöser für die Absage durch die Königin gewesen sein: Im Buckingham Palace habe man vor allem die mögliche Reaktion der Öffentlichkeit auf den Auftritt gefürchtet. Und wollte die Gefahr von Buh-Rufen während der Zeremonie wohl um jeden Preis vermeiden.
Die Königin soll dem Druck durch die beiden Thronfolger letztlich nachgegeben haben. "Es wurde die Entscheidung getroffen, die im besten Interesse der Familie, aber auch des Herzogs von York ist", zitiert die "Sun" einen Insider. Ganz ausgeschlossen wurde Andrew indes nicht: Dem nichtöffentlichen Teil der Zeremonie im Familienkreis darf er wohl weiter beiwohnen.
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Ein neues Leben in Schottland?
Für den gefallenen Prinzen ist das ein herber Rückschlag. Er sei "hochoptimistisch" gewesen, seinen Status als Teil der königlichen Familie wieder einnehmen zu können, heißt es aus Palastkreisen. In den letzten Monaten soll er sein Comeback vorzubereiten versucht haben und seine Mutter unter anderem um die Rückgabe des Titels als Colonel der Grenadiergarde gebeten haben.
Doch im Palast scheint es andere Pläne zu geben. Einem Bericht der "Mail on Sunday" zufolge soll sich die Königin mit verschiednen Familienmitgliedern und Vertrauten beraten, wie es mit ihrem Sohn weitergehen könnte. Ein besonderer Fokus soll dabei darauf liegen, ihn aus dem Auge der Öffentlichkeit herauszuhalten.
Eine Überlegung sei, dass sich Andrew in Schottland "ein neues Leben aufbaut", heißt es. "Dabei muss man aber natürlich die Sensibilität der Öffentlichkeit bedenken. Und auch, dass es sich nur um den ersten Schritt auf einem langen Weg handelt."
Quellen: The Sun, Mail on Sunday