Mit einem künftigen Gatten Prinz William hat die bürgerliche Kate Middleton sicherlich keinen gewöhnlichen Mann an ihrer Seite. Und das liegt nicht ausschließlich an seiner adligen Herkunft. Dass der 28-Jährige durchaus eine exzentrische Seite hat, bewies er vor zweieinhalb Jahren, als er mal kurz mit einem Militärhubschrauber auf dem Anwesen der Familie Middleton landete. Die danach einsetzende Kritik des Boulevards, William nutze Militäreigentum wie ein Taxi, konterte das Verteidigungsministerium mit dem Hinweis auf die Pilotenausbildung des jungen Prinzen.
Vor zwei Monaten schloss der als Prinz William Arthur Philipp Louis geborene Thronfolger dann seine Ausbildung zum Rettungshubschrauberpiloten ab. Künftig soll er als Leutnant auf einem Stützpunkt an der Irischen See stationiert werden, von wo aus er mit einem Sea-King-Helikopter Such- und Rettungseinsätze fliegen wird. Der Kurs sei eine Herausforderung gewesen, aber er habe ihn unglaublich genossen, berichtete der Prinz hinterher. "Ich liebe Fliegen über alles. Es wird eine Ehre für mich sein, mit der Such- und Rettungsstaffel zu fliegen."
Dabei sind die Interessen des ältesten Sohnes von Prinz Charles und der 1997 tödlich verunglückten Prinzessin Diana durchaus vielfältig. Nachdem er die Elite-Privatschule Eton 2000 abgeschlossen hatte, absolvierte er das bei den königlichen Herrschaften übliche Pausenjahr, in dem er in Lateinamerika in sozialen Projekten mitarbeitete und einige afrikanische Länder besuchte. Anschließend studierte er von 2001 bis 2005 Kunstgeschichte und Geografie an der St. Andrews Universität in Schottland. Dort lernte er vor acht Jahren auch Kate Middleton kennen.
Die Königin und ihr Lieblingsenkel
Dass mancher Brite eher in dem jungen Mann als in seinem Vater den geeigneteren Nachfolger von Königin Elizabeth II. sieht, liegt vor allem an seinem souveränen und von Volksnähe zeugendem Auftreten. Schon früh bemühte sich seine Mutter, ihn und seinen jüngeren Bruder Harry mit Ausflügen ins bürgerliche Alltagsleben und Besuchen in Obdachlosenasylen und Aids-Hospitälern möglichst viel von der Realität außerhalb des Hofes zu vermitteln. Zusätzliche Sympathiewerte brachte ihm sein im Vergleich zu seinem Bruder eher zurückhaltendes Verhalten ein. So fiel Harry während seiner Offiziersausbildung immer wieder durch Kneipentouren auf und sorgte vor Jahren für großen Wirbel, als er im Nazi-Uniformhemd mit Wehrmachts-Abzeichen und Hakenkreuz-Armbinde auf einer Kostümparty erschien.
Die Königin zeigte sich schon früh überzeugt von den repräsentativen Fähigkeiten ihres ältesten Enkels und sandte ihn im Juli 2005 nach Neuseeland, wo William eine Königliche Ehrengarde abnahm. Anfang dieses Jahres kehrte er dann erstmals als offizieller Vertreter seiner Großmutter nach Neuseeland zurück, um das neue Gebäude des Obersten Gerichtshofs zu eröffnen. Es ist anzunehmen, dass es künftig deutlich mehr Reisen solcher Art im Leben von Prinz William gibt. Das Interesse der Öffentlichkeit wird ihm und seiner baldigen Ehefrau - nicht nur in Großbritannien - sicher sein.