Sie hat lange auf sich warten lassen, wollte ihre Worte vermutlich behutsam wählen. Noch am Dienstagmorgen hieß es, Queen Elizabeth II. habe ein in ihren Augen voreiliges Statement zurückgehalten, weil sie mehr Bedenkzeit brauche. Dann die Erklärung: "Die ganze Familie ist traurig, das volle Ausmaß dessen zu erfahren, wie herausfordernd die letzten Jahre für Harry und Meghan waren", hieß es seitens der Royal Family.
Queen-Statement ist ein Friedensangebot
Die schwersten Anschuldigungen aus dem Oprah-Winfrey-Interview mit Prinz Harry und Herzogin Meghan waren wohl die Rassismusvorwürfe und die Tatsache, dass Meghan sich mit ihrer mentalen Gesundheit ungeschützt und alleingelassen gefühlt hat. Nach Ausstrahlung des Interviews forderten viele Fans der Sussexes, der Palast müsse dem Thema Rassismus mehr Aufmerksamkeit schenken und die Vorwürfe untersuchen lassen. Insbesondere deshalb, weil auch den Mobbingvorwürfen gegen Meghan weiter nachgegangen würde.
Doch hier ist genau der Haken im Statement. "Die angesprochenen Themen, insbesondere das der Hautfarbe, sind beunruhigend. Während manche Wahrnehmungen abweichen, wird das Thema sehr ernst genommen und im familiären Kreis privat besprochen. Harry, Meghan und Archie werden für immer geliebte Mitglieder der Familie bleiben", ließ die Queen wissen.

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Aus der Affäre gezogen?
"Im familiären Kreis privat besprochen", bedeutet keineswegs eine Untersuchung in der Institution Königshaus, wie sie so viele Kritiker gefordert haben. Es wirkte ein wenig so, als würden sich die Familienmitglieder mit dem Friedensangebot aus der Affäre ziehen. BBC-Adelsexperte Peter Hunt schrieb im Magazin "Spectator", die Familienmitglieder "haben bis Dienstagabend gebraucht, um sich zu äußern, um diese 61 Worte zu formulieren. Mit jeder Stunde stieg die Erwartung an diese Erklärung, und dann war es einfach zu wenig und zu spät".
Immerhin sei ein solch schwerwiegender Vorwurf ernst zu nehmen. "Das Königshaus hat es vermieden, sich dem Rassismus-Vorwurf zu stellen, und das geht nicht für den Palast. Es ist keine Familie, das Königshaus repräsentiert das multikulturelle Großbritannien und den ganzen Commonwealth mit zwei Milliarden Menschen", sagte Hunt.
Verwendete Quelle: "Spectator"