Der amerikanische Popsänger R. Kelly (38), der wegen Sex mit einer Minderjährigen angeklagt ist, muss sich auf einen baldigen Prozess einstellen. Ein Richter in Chicago (US-Staat Illinois) habe einen Antrag des Sängers auf Einstellung des Verfahrens abgelehnt, berichtete der Internetdienst "E!Online".
Die Anwälte des Musikers hatten vergeblich argumentiert, dass der Zeitraum, in dem das Verbrechen stattgefunden haben soll, "zu vage" sei. Laut Anklage soll Kelly zwischen Januar 1998 und Oktober 2000 ein Video gedreht haben, das ihn beim Sex mit einem jungen Mädchen zeigt. Nach etlichen Verzögerungen soll der Prozess nun Anfang nächsten Jahres beginnen.
Kelly beteuert Unschuld
Kelly, der durch Songs wie "I Believe I Can Fly" und "Your Body"s Callin'" bekannt wurde, hatte bereits bei einem Verfahren 2002 auf "nicht schuldig" plädiert. Nahezu 50 Zeugen bestätigten damals die Identität von Kelly und der Tochter von einem seiner Mitarbeiter. Dagegen bestritt der Sänger die Mann auf dem Video zu sein. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft.
Im Frühjahr 2004 war eine Anklage mit ähnlichen Vorwürfen gegen Kelly im US-Staat Florida fallen gelassen worden. Ein Richter hatte damals das Hauptbelastungsmaterial - Fotos, die den R&B-Sänger beim Sex mit einer Minderjährigen zeigen - für nicht zulässig erklärt. Die Bilder seien von den Ermittlern illegal erworben worden und damit als Beweismittel untauglich, befand das Gericht.